Was das Coronavirus für die Kliniken und Altenheime bedeutet

Landkreise - Auch der Landkreis Traunstein und das Berchtesgadener Land ergreifen Maßnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus so langsam und klein wie möglich zu halten. Welche Maßnahmen das sind, darüber haben die Landratsämter beider Landkreise Freitagvormittag bei einer Pressekonferenzen informiert.
Ein Augenmerk wird hier auch auf die Besucher in den Kliniken und Altenheimen gelegt. Bürger sollten sich generell zwei, drei Mal überlegen, ob sie einen Angehörigen im Krankenhaus besuchen, so Dr. Stefan Peach, der medizinische Direktor der Kliniken Südostbayern AG.
An jedem Bett gibt es ein Telefon und viele haben auch ein Mobil-Telefon, sodass trotzdem der Kontakt zu den Patienten aufgenommen werden kann, so Peach weiter.
Ab Montag, den 16. März wird jeder Besucher kontrolliert.
Noch dazu wird es an jedem der sechs Standorte der Kliniken Südostbayern nur mehr einen einzigen Eingang geben. Sprich jeder, der ins Krankenhaus will, muss durch eine Art „Screening“. Egal ob Patient oder Besucher. Alle werden dann erstmal auf mögliche Corona-Symptome untersucht. So soll verhindert werden, dass das Virus in ein Krankenhaus getragen wird.
Gleiches gilt für Alten- und Pflegeheime
Traunsteins Landrat Siegfried Walch bestätigte am Vormittag auch, dass für alle Kreisaltenheime Besuchsverbote gelten. Jedoch auch mit Ausnahmen. Wenn ein Bewohner im Sterben liege, dürften Angehörige die Kreisaltenheime besuchen. „Wir haben für uns beschlossen eine Besucherreduktion durchzuführen. Weil es uns einfach wichtig ist, dass da jetzt nicht Tag der offenen Tür herrscht in der aktuellen Situation. Gerade in den Altenheimen, weil wir ja wissen, dass ältere Menschen schwerere Symptome aufweisen können, wenn Sie sich mit Corona infizieren.“ So Siegfried Walch im BAYERNWELLE-Interview. Er appelliert damit auch an alle privaten Pflegeheime sensibel mit der Situation umzugehen.
Generell gelten diese Maßnahmen nur, um die Infektionsketten zu unterbrechen. Es handele sich hier um reine „Vorsichtsmaßnahmen“. Das Coronavirus ist grundsätzlich eine Erkrankung die im Allgemeinen mild verläuft und für die Meisten Menschen ungefährlich. Deshalb ist Panik absolut nicht angebracht.
Die Gesundheitsbehörden nehmen das Thema trotzdem sehr ernst, da es eben auch Risikogruppen gibt (ältere Menschen, Menschen mit Vorerkrankung) für die das Virus durchaus auch tödlich verlaufen kann. "Das Virus soll uns einfach nicht überrollen", hieß es von den Behörden.
Dr. Stefan Paech spricht auch davon, dass die Kliniken ausreichend Kapazität und Ausrüstung im Haus haben. Sie seien also medizinisch, als auch fachlich gut gerüstet. Er bittet allerdings um Verständnis, dass möglicherweise Operationen verschoben werden könnten. Natürlich nur Operationen, mit geringer Priorität. Und auch nur dann, wenn sich das Coronavirus weiter in unserer Region ausbreitet und so mehr Kapazität für Coronainfizierte in den Kliniken benötigt wird. Aktuell sei das nicht der Fall. Nur ein Patient befindet sich gerade in stationärer Behandlung und im Trostberger Krankenhaus.
Wo finden die einzelnen Zugangskontrollen statt?
- Klinikum Traunstein: Zentrale Notaufnahme
- Kreisklinik Trostberg: Notaufnahme
- Kreisklinik Bad Reichenhall: Nebeneingang Riedelstraße
- Kreisklinik Berchtesgaden: Haupteingang
- Kreisklinik Freilassing: Eingang Nothilfe
- Kreisklinik Ruhpolding: Liegendanfahrt