17.07.24

Zu viele Lebensmittel landen im Müll

Tipps zur richtigen Lagerung und Resteverwertung

Region – Wir Deutschen schmeißen zu viel weg: etwa 75 Kilogramm Lebensmittel landen pro Person und Jahr im Müll – in einem Vier-Personen-Haushalt sind das Waren im Wert von 1.000 Euro. Doch das ist in vielen Fällen vermeidbar. Im BAYERNWELLE-Interview hat uns Kochlehrerin Sieglinde Maier-Stöhr von der Hauswirtschaftsschule in Traunstein Tipps zur Planung, der richtigen Lagerung aber auch zur Resteverwertung gegeben.

Das wichtigste Mittel, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, ist dabei die Planung: Wie viele Personen essen mit, was wird in den nächsten Tagen gekocht, was brauche ich dafür – und wie viel. Damit kann sich laut Maier-Stöhr schon vieles vermeiden lassen. Denn wenn Sie nach Gefühl einkaufen, und dadurch zu viele Lebensmittel im Haus haben können diese logischerweise auch eher schlecht werden.

Vom Einkaufswagen geht es dann in Richtung Zuhause – und hier gibt’s gleich den nächsten Tipp von der Expertin: unbedingt auf die Kühlkette achten! Gerade in den heißen Sommermonaten ist das extrem wichtig, denn schon kurze Zeit im warmen Auto kann empfindlichen Lebensmitteln schaden – und dadurch ihre Haltbarkeit drastisch reduzieren.  Deshalb rät Sieglinde Maier-Stöhr: Am besten eine Tasche mit Kühlakkus mitnehmen, dann bleiben frische Lebensmittel auch während des Transports nach Hause auch schön kühl.

Im Haus angekommen kommt es dann auf die richtige Lagerung an: Gemüse und Salat brauchen es kalt, Lebensmittel wie Eier, Marmelade oder Soßen können auch ruhig in die Kühlschranktür. Kartoffeln sollten nicht in den Kühlschrank, dafür aber kühl und dunkel gelagert werden. Es gibt also eine Menge zu beachten, damit Lebensmittel auch möglichst lange haltbar bleiben.

►Übrigens: Viele Lebensmittel lassen sich auch problemlos einfrieren. Bananen etwa: Einfach schälen, kleinschneiden, in eine Tüte geben und ab in den Tiefkühler. Dann besteht auch nicht die Gefahr, dass sie in der Obstschale schon nach einigen Tagen braun sind und im Müll landen. Aus den gefrorenen Bananen lässt sich dann zum Beispiel eine Milch machen – oder mit Quark ein schönes Dessert.  

Und dann kommt es natürlich auf die Verwertung an. Oft bleiben gerade gegen Ende der Woche einige Produkte im Kühlschrank zurück – und in Schüsseln finden sich Reste von gekochten Gerichten. Grillgemüse und Kartoffeln vom Vortag - und im Gemüsefach ist noch etwas Salat übrig. Hier hat Sieglinde Maier-Stöhr einen besonders guten Tipp zur Resteverwertung: Eine „Bunte Schüssel“. Da kann Salat rein, Gemüse, Käse, Kartoffeln Kräuter oder auch Fleisch. Ab in die Schüssel damit, Salatdressing drüber und fertig ist eine vollwertige Mahlzeit, die sich aus einer Vielzahl von Resten zubereiten lässt.

Beim Besuch in der Hauswirtschaftsschule hat Markus Zartner das auch ausprobiert:

Und dann hat Sieglinde Maier-Stöhr auch noch ein paar Tipps zu Mindesthaltbarkeitsdatum & Verbrauchsdatum

• MHD: Das ist nur das Datum, bis zu dem die Hersteller garantieren müssen, dass das Lebensmittel noch gut ist – und deshalb auch dafür haftbar sind. Deshalb gilt bei vielen Produkten: Am besten auf die Sinne verlassen! Riecht die Milch noch gut? Sieht der Joghurt noch in Ordnung aus oder schmeckt das Produkt noch so, wie es soll? Dann ist es in der Regel auch noch genießbar, auch wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum schon überschritten ist
• Verbrauchsdatum: Hier verhält es sich etwas anders. Mit so einem Datum werden sensible Lebensmittel gekennzeichnet – etwa frischer Fisch oder Hackfleisch. Diese Lebensmittel sollten nach dem Verbrauchsdatum vorsichtshalber nicht mehr gegessen werden – es besteht etwa die Gefahr von Salmonellen.