22.08.19
Wie gut können wir am gesellschaftlichen Leben teilhaben?
Landkreis Traunstein/Berchtesgadener Land - Wie gut können die Menschen in den verschiedenen Regionen Deutschlands am gesellschaftlichen Leben teilhaben? Das zeigt der „Teilhabeatlas“. Er wurde heute herausgegeben.
„Erfolgreiche ländliche Region“ – so dürfen sich, sowohl der Landkreis Traunstein, als auch das Berchtesgadener Land offiziell nach den Ergebnissen des diesjährigen „Teilhabeatlas“ bezeichnen. Obwohl ländlichere Regionen generell eher zu den Gebieten zählen, die weiter weg vom Schuss sind, ist das zwischen Chiemsee und Königssee weniger der Fall.
An was das die Wissenschaftler das festmachen? Zum Beispiel an der Hartz-IV-Quote. Die liegt sowohl im Landkreis Traunstein als auch im Berchtesgadener Land unter 4,0 Prozent. Das durchschnittliche verfügbare Haushaltseinkommen dagegen liegt zwischen 22.000 und 24.000 Euro pro Jahr. Im deutschlandweiten Vergleich ist das ein hohes Einkommen. Der Teilhabeatlas zeigt also: Wer mehr Geld zur Verfügung hat, hat auch bessere Chancen am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilzunehmen. Im Vergleich dazu: Als sozial abgehängt gelten Regionen wie das Erzgebirge, der Harz oder auch Rostock. Hier ist die Hartz-IV-Quote doppelt so hoch wie in der Region. Außerdem haben die Menschen dort pro Jahr im Durchschnitt knapp 5000 Euro weniger Geld in ihrer Haushaltskasse.
Was allerdings auch wichtig ist, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können: Der öffentliche Nahverkehr. Der schneidet beim Teilhabeatlas im Landkreis Traunstein und im Berchtesgadener schlecht ab. Die Nahversorgung sei nur „gering“ vorhanden. An dieser Tatsache arbeiten sowohl die Landkreise und Kommunen schon seit vielen Jahren. Trotzdem gehen echte Lösungen langsam voran.
Beim Stichwort langsam denken wir auch an das Internet. Denn die Breitbandversorgung ist ebenso ausschlaggebend beim Thema „Teilhaben“. Allerdings zählen hier der Landkreis Traunstein und das Berchtesgadener Land zu den Regionen Deutschlands mit einer „guten Breitbandversorgung“. Im Schnitt haben ¾ der Menschen eine Internetverbindung von mindestens 50 Mbit. In den abgehängten Regionen, wie Nordsachsen oder der Uckermark, hat das nur die Hälfte aller Menschen.
Die genauen Ergebnisse des diesjährigen „Teilhabeatlas“ finden Sie nochmal hier zum Nachlesen.