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30.01.24

Wie geht es unseren heimischen Wäldern?

Mischwald
© Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Heimische Staatsforsten geben Einblick in Zustand, Herausforderungen und Pflege

Region – Kürzlich haben die Bayerischen Staatsforsten aus Berchtesgaden ihre Jahresbilanz für das Jahr 2023 vorgestellt. Wir von der BAYERNWELLE haben deshalb den Forstbetriebsleiter Daniel Müller zum Interview eingeladen und ihn gefragt: Wie geht es unseren Wäldern eigentlich?

  • Zunächst zum Anfang: Die Bayerischen Staatsforsten aus Berchtesgaden sind für ein 28.400 Hektar großes Gebiet verantwortlich, das sich über die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land erstreckt. Die Staatsforsten sind ein Unternehmen des Freistaates Bayern und bewirtschaften den bayerischen Staatswald – dabei  haben sie vor allem auch dessen Pflege im Fokus.

Wie geht es den heimischen Wäldern? Im Interview hat uns Daniel Müller erklärt, den Wäldern in der Region gehe es im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands gut. So würde beispielsweise die Lage an den Alpen dafür sorgen, dass es mehr Niederschlag gebe als an anderen Orten. Dennoch sei auch hier der Klimawandel deutlich spürbar: In Bayern ist die Durchschnittstemperatur laut Müller bereits um 2,4 Grad Celsius angestiegen -deutlich mehr, als im deutschlandweiten Schnitt. Dadurch kommt es auch in unserer Region einerseits immer mehr zu Dürrephasen und andererseits zu mehr Extremwetterereignissen, wie Stürmen oder Starkregen. Ein besonders wichtiger „Gesundheitsfaktor“ im Ökosystem leidet unter dem Klimawandel besonders: Der Humus – also der Waldboden. Er wird aus abgestorbenem Material wie Blättern und Totholz gebildet und erfüllt wichtige Funktionen: Zum einen speichert er Feuchtigkeit und Nährstoffe, die die Bäume dann über die Wurzeln aufnehmen können – und zum anderen sorgt er auch für Stabilität. Durch die Klimaerwärmung schwindet der Humus aber immer schneller, und das hat einen einfachen Grund, wie Daniel Müller erklärt:

 

Kurzum heißt das: Er wird schneller und stärker abgebaut und schwindet dadurch.

 

Wie kann der Wald also gepflegt und geschützt werden? An dieser Stelle kommen Betriebe wie die Bayerischen Staatsforsten ins Spiel. Um den Humusschwund zu verhindern, ist es ganz wichtig für ausreichend Schatten zu sorgen. Der kühlt nämlich den Boden. Deshalb ist es sehr wichtig, immer genügend Bäume anzupflanzen, damit diese – sollten die alten Bäume umfallen oder sterben – nachrücken können. Dafür braucht es aber auch Licht, weshalb die Pflege des Waldes angesichts des Klimawandels an großer Bedeutung und Notwendigkeit gewonnen hat. Doch auch ein anderes Problem macht die intensive Waldpflege notwendig: Der Borkenkäfer. Dieses Insekt befällt vor allem Fichtenbäume und kann ganze Waldgebiete zum Absterben bringen. Waldbesitzer und Waldbauern müssen  deshalb in der heutigen Zeit das ganze Jahr über in den Wald, um umgefallene Fichten aufzuarbeiten – und damit dessen Ausbreitung zu verhindern. Diese Gefahr besteht allerdings vor allem in monokulturellen Wäldern, wie sie beispielsweise am Teisenberg zu finden sind – gesunde Mischwälder sind in der Regel nicht so stark vom Borkenkäfer betroffen.

  •  Warum haben wir in der Region Monokulturen mit vielen Fichten?

 

 

Am Ende des Interviews richtete Daniel Müller noch einen Dank an alle Beschäftigten der Bayerischen Staatsforsten, die mit großem Einsatz an der Pflege und dem Fortbestand der bayerischen Wälder arbeiten. Doch auch sie seien vom Fachkräftemangel betroffen und deshalb immer auf der suche nach neuen Mitarbeitern.



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