26.04.23
Wenn zu viel Arbeit krank macht

Region - Am 28.April ist Welttag für Gesundheit am Arbeitsplatz. Und knapp jeder zehnte in Deutschland ist arbeitssüchtig. Das sagt zumindest eine Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung.
Arbeitssucht ist aber keine klassische Sucht. Denn Betroffene sind hier nicht von einem Stoff abhängig. Vielmehr sind es bestimmte Verhaltensweisen, bzw. der eigene Job. Das äußert sich vor allem durch exzessives Arbeiten. Betroffene machen häufig Überstunden, können privat kaum abschalten und gehen sogar krank in die Arbeit. Häufig ziehen sich Arbeitssüchtige auch privat zurück.
Das hat verschiedene Ursachen. Gesellschaftliche Faktoren, Betriebskultur und die eigene Erziehung können ausschlaggebend dafür sein. Vor allem Werte, die in der Kindheit vermittelt wurden spielen keine unwesentliche Rolle. Wenn beispielsweise erlernt wurde, dass der Selbstwert mit Leistung zusammenhängt oder immer funktioniert werden muss, führt das unterbewusst zu Verhaltensaneignungen.
Süchtige haben ständig Druck alle Aufgaben pünktlich zu bewältigen begleitet von hohen Erwartungen an sich selbst. Gerade in Krisenzeiten sorgen Existenzkrisen für vermehrte Anspannung. Dieser Dauerstress ist dabei wie Gift für die Gesundheit. Müdigkeit, Ess-Störungen, Erschöpfung und Gereiztheit sind typische Beschwerden. Im schlimmsten Fall kann es aber auch zu Burnout oder organischen Schäden, wie beispielsweise einem Herzinfarkt kommen. Gerade durch Trends wie das Arbeiten im Homeoffice wird eine Arbeitssucht begünstigt. Nicht jeder besitzt einen separaten Raum, den er als Büro nutzen kann. Somit besteht keine räumliche Distanz zwischen Arbeit und Freizeit. Wenn dann noch alltägliche Aufgaben, wie das Wäsche waschen, parallel erledigt werden verschwimmen die Grenzen immer mehr.
Workaholics befinden sich in einer Grauzone und sind sehr gefährdet arbeitssüchtig zu werden. Wenn sie Probleme haben nach der Arbeit abzuschalten, dann haben wir ein paar Tipps für sie:
- Pünktlich Feierabend machen
- Sport nach der Arbeit
- Soziale Kontakte pflegen
- Entspannungsmethoden anwenden
- Computer und Handy nach der Arbeit auch mal ausschalten
- Rituale einbauen – die eine klare Distanz schaffen
- Öfter mal „Nein“ sagen
Allgemein sollten Sie sich immer vor Augen führen: Wir leben nicht um zu arbeiten – sondern arbeiten um zu leben!
>> HIER << bekommen Hilfe, wenn auch Sie von Arbeitssucht betroffen sind.