26.04.22
Tschernobyl und seine Folgen

Landkreise Traunstein / Berchtesgadener Land – Auch 36 Jahre nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl sind die Folgen in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land noch nachweisbar. So sind zum Beispiel viele Pilze noch immer radioaktiv belastet.
Am 26. April 1986 ist es in einem Kernkraftwerk in der damaligen Sowjetunion (heute Ukraine) zum GAU gekommen. In Block 4 des Atomkraftwerkes Tschernobyl lief ein Test aus dem Ruder. Es kam zu einer Explosion. Hunderte Tonnen hochradioaktives Material wurden freigesetzt, unter anderem der krebserregende Stoff Cäsium. Die radioaktive Wolke zog in den Tagen danach über ganz Europa. Wenn sich die Wolken bei uns abgeregnet haben, dann wurde der Boden langfristig verstrahlt. Auch bei uns in Bayern gab es damals dringende Empfehlungen, zum Beispiel keine Pilze mehr zu sammeln, weil diese besonders stark radioaktiv belastet waren.
Wie stark sind Pilze und Wild heute noch radioaktiv belastet?
Laut Bundesamt für Strahlenschutz sind bestimmte Pilzarten noch immer stark belastet (Maronen oder Semmelstoppelpilze). Aber wer nicht dauerhaft mehr als 250 Gramm Wildpilze pro Woche isst, ist auf der sicheren Seite. Außerdem hat der Bayerische Jagdverband erst kürzlich darauf hingewiesen, dass in einigen bayerischen Regionen auch Wildschweine noch immer radioaktiv belastet sind.
Wie viele Menschen in Bayern sind wegen Tschernobyl an Krebs verstorben?
Dazu gibt es keine Zahlen – nicht einmal ungefähr. Es ist zwar sehr wahrscheinlich, dass Tschernobyl auch bei uns Krebserkrankungen ausgelöst hat. Aber es lässt sich im Einzelfall bei einem Krebspatienten nicht zweifelsfrei feststellen, welchen Anteil Tschernobyl hatte.