01.10.24
Sprechen Kinder weniger Dialekt?
Rund um den Chiemsee haben Schüler
einen "Mund-ART-Weg" angelegt:
Sie erklären bairische Begriffe
© BAYERNWELLE
Region - Immer weniger Kinder und Jugendliche sprechen Dialekt. Zu diesem Ergebnis kommt die Umfrage eines renommierten Meinungsforschungsinstituts aus der vergangenen Woche.
Egal ob Bairisch, Sächsisch oder Schwäbisch: Nur noch wenige junge Menschen in Deutschland beherrschen nach eigenen Angaben noch den Dialekt ihrer Heimat. Das zeigt eine Yougov-Umfrage. Von den Menschen, die laut eigenen Angaben Dialekt sprechen, waren 95% älter als 24 Jahre. In der jüngeren Personengruppe sprechen demnach nur noch die wenigsten eine Mundart. Der bairische Dialekt werde zwar noch mehr gepflegt als andere Mundarten – aber auch hier werde es vor allem bei jungen Leuten weniger.
Deswegen kämpfen Mundart-Vereine und Initiativen auch bei uns in der Region darum, dass Eltern mit ihren Kindern unbedingt Dialekt sprechen sollten. "Bairische Dialektsprecher sind bei Eintritt in die Grundschule schon eineinhalb-sprachig: Dialekt plus Hochdeutsch", sagt Sepp Obermeier vom „Bund Bairische Sprache“. Das könne später auch beim Erlernen weiterer Sprachen helfen. Außerdem helfe der Dialekt auch, die eigene Region und seine Traditionen zu verstehen und zu bewahren.
Ein Positiv-Beispiel: Der "Mund-ART-Weg" am Chiemsee
Wie sich auch junge Leute mit ihrer Mundart auseinandersetzen können, zeigt das Projekt "Mund-ART-Weg" am Chiemsee: Hier haben Schülerinnen und Schüler aus Prien einen eigenen Weg gestaltet. Entlang des Weges stehen Schilder mit mehr als 60 Mundartwörtern. Sie werden auf hübsch gestalteten Schildern erklärt. Außerdem gibt es auch einen QR-Code fürs Handy: Hier können sich Besucher die Begriffe auch aufs Ohr vorsprechen und erklären lassen.
Hier geht es zum "Bund Bairische Sprache"
Hier geht es zum Verein "Bairische Sprache und Mundarten Chiemgau-Inn e.V."
