04.03.25
Sorge vor Zöllen: Das sagt die regionale Wirtschaft zur US-Regierung

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Im Interview mit der IHK
Region - Die Aussicht auf Zölle für Exporte in die USA sorgt auch bei den Unternehmen zwischen Chiemsee und Königssee für Beunruhigung. Doch welche Auswirkungen hat die neue US-Regierung wirklich auf die regionale Wirtschaft bei uns? Wir von der BAYERNWELLE haben mit Andreas Bensegger von der Industrie- und Handelskammer in Rosenheim gesprochen.
Zölle auf Produkte aus der EU sind dabei nichts Neues: Auch während der ersten Amtszeit von Donald Trump hat es welche gegeben. Dennoch sagt Bensegger: „Sollten die Zölle wie angekündigt wirklich kommen, dann werden Produkte zwangsläufig teurer – und zwar auf beiden Seiten.“ Denn die USA sind wichtigster Handelspartner für bayerische Produkte, und auch zwischen Chiemsee und Königssee gibt es viele Betriebe, die ihre Waren in die USA exportieren. Dazu zählen Autoteile, Maschinen oder auch chemische Erzeugnisse.
Bensegger sagt aber auch: „Zölle sind nicht das Ende der Welt.“ Die bayerische und deutsche Wirtschaft stünde nicht grundlos da, wo sie aktuell steht. Unsere Wirtschaft sei stark, und vor allem flexibel. Er glaubt vielmehr, dass diese Herausforderung unsere Wirtschaft stärken könne, wenn sie erst einmal bewältigt ist. Dafür braucht es Bensegger und der IHK zufolge aber auch Maßnahmen: So müssten neue Märkte erschlossen werden, wie etwa Südamerika. Dann wäre man als bayerische Wirtschaft nicht mehr so stark von den Beziehungen zu den USA abhängig.
Dafür braucht es laut Bensegger aber eine starke europäische Wirtschaftspolitik – unter deutscher Führung. Immerhin ist Deutschland innerhalb der EU tongebend, und die drittgrößte Volkswirtschaft weltweit. Und diese europäische Wirtschaftspolitik müsse auch die europäischen Positionen vertritt. Nur so könne man einerseits Trump und seiner Wirtschaftspolitik entgegenwirken, aber auch neue Wege beschreiten.