21.07.21
Noch immer gehen Schadensmeldungen ein
Reit im Winkl / Bischofswiesen - Wassermassen, Muren und neue Rekord-Pegelstände bei den Flüssen: Das hat es am vergangenen Unwetter-Wochenende vor allem im Raum Berchtesgaden, aber auch im Landkreis Traunstein gegeben. Das Ausmaß der Schäden ist noch immer nur ungefähr abschätzbar. Zwei konkrete Beispiele.
Reit im Winkl:
2 Meter 24: So hoch wie am Wochenende war der Pegel der Schwarzlofer im Gemeindegebiet von Reit im Winkl noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen vor 45 Jahren. Auch in Reit im Winkl kamen die Wassermassen am Samstagabend so schnell und so unerwartet, dass viele Menschen sich nicht mehr in Sicherheit bringen konnten. In Seegatterl mussten die Einsatzkräfte fünfzehn Menschen und einen Hund in höchster Not evakuieren. Ein Radweg wurde auf einer Länge von 100 Metern mitgerissen. Feuerwehr und Bauhof mussten mehrere Gebäude mit Sandsäcken sichern. Noch immer werden der Gemeinde neue Schäden gemeldet. Das Aufarbeiten werde einige Zeit an Anspruch nehmen, sagt Reit im Winkls Bürgermeister Matthias Schlechter. Es könne also sein, dass Wanderwege oder Brücken gesperrt werden müssen.
Bischofswiesen:
Straßen sind beschädigt, einige Anwesen noch immer kaum erreichbar. Rund 1,3 Kilometer Wasserleitung muss die Gemeinde möglicherweise erneuern, weil eine Mure die Leitung beschädigt hat. Diese und ähnliche Einzelheiten hat Gemeinde-Geschäftsleiter Rupert Walch am Abend den Bischofswieser Gemeinderäten mitteilen müssen. Es wird Monate dauern, bis die Schäden nacheinander abgearbeitet sind, so Walch heute zur BAYERNWELLE. Erst einmal muss die wesentliche Infrastruktur wiederhergestellt werden. Dazu gehört, dass Wasser-Durchläufe und Rückhaltebecken gereinigt werden, damit es nicht beim nächsten Regen schon wieder Überflutungen gibt. Und die Gemeinde wird wohl auch einen Statiker beauftragen müssen, der jede einzelne Brücke im Gemeindegebiet statisch untersucht.