20.11.19
"Minuszinsen sind für den kleinen Sparer super ärgerlich"
Keine Minuszinsen für die kleinen Sparer. Das gilt nach wie vor bei den regionalen Volks- und Raiffeisenbanken Oberbayern Südost.
Anders ist das bei der VR-Bank in Fürstenfeldbruck. Sie verlangt jetzt bei neuangelegten Tageskonten ab dem ersten Euro bereits Minuszinsen von 0,5 Prozent. Denn Sparer sind aufgrund der niedrigen Zinsen für die Banken teuer. Eine Trendwende, die auch bei den Sparern und Banken in der Region eine große Diskussion ausgelöst hat.
Katharina Moderegger von der Volksbank Raiffaisenbank Oberbayern Südost im BAYERNWELLE-Interview: „Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist es verständlich“, erklärt Moderegger und spielt damit auf das Hort-Verhalten beim Sparen der Deutschen an. Anstelle in Aktien anzulegen seien viele Deutsche die klassischen „Sparer auf Nummer sicher“, die ihr Geld auf dem Bankkonto lagern. Ein Verhalten, das bei den derzeitigen Niedrig-Zinsen die Banken jede Menge Geld kostet. Trotzdem sei das vor allem für die kleinen Sparer „super ärgerlich“, so Moderegger. Es sei nicht der Sinn, dass das Ersparte am Ende weniger wird. Sinn des Sparens ist es Geld zu vermehren.
Ob die eingeführten Minuszinsen bei Tagesgeldkonten, wie bei der VR-Bank in Fürstenfeldbruck, die Lösung sind? Auf lange Sicht sei diese Variante wohl nicht zu umgehen, so Moderegger – „das ist momentan leider so die Zeit“. Vor allem gebe es auch andere Anlegevarianten, wie beispielsweise den klassischen Bausparer. Hier würden Minuszinsen umgangen. Das einzige, was helfen würde: Wenn endlich die Zinsen, langsam aber stetig, wieder ansteigen würden.
Um die kleinen Sparer weiterhin zu entlasten halten die regionalen Volks- und Raiffeisenbanken am derzeitigen bestehenden Konzept fest: Zahlen müssen nur diejenigen, die eine Summe von mindestens 250.000 auf das Tagesgeldkonto legen. Eine Variante die mehrere Banken in Deutschland für sich und ihre Kunden gewählt haben.