22.10.24
Medikamentenmangel: 500 Arzneimittel fehlen
Region - Deutschlandweit kämpfen Apotheken mit Lieferengpässen. Und das bereit seit Jahren. Eine Entspannung ist nicht in Sicht.
Momenten fehlen in Deutschland 500 Arzneimittel. Das sind die Zahlen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und damit die Zahlen der Herstellerseite. Da die Apothekerseite nicht eingeschlossen ist, könnte die tatsächliche Zahl weit darüber liegen, so der Freilassinger Apotheker Max Reubel von der Ruperti-Apotheke. Das Problem ist nicht neu. Dass verschiedene Medikamente fehlen, beschäftigt die Apotheken seit Jahren. Momentan sind es z.B. Insulin, Kortison, Antidepressiva oder auch (Kinder-)Antibiotika (z.B. gegen Mykoplasmen). Betroffen davon sind u.a. Patienten mit Bluthochdruck, Brustkrebs oder Depressionen. Fabian Reubel rät deswegen, holt euch rechtzeitig und nicht erst bei Vorratsende Nachschub eurer gewohnten Medikamente, aber hortet nicht! Das führt wiederum zum Engpass.
Die Apotheker ihrerseits geben demnach ihr bestes, damit die Patienten immer versorgt sind. Laut dem Sprecher der Apotheken im Berchtesgadener Land von der Markt-Apotheke Teisendorf Dr. Fabian Seibert, gehen manchmal auch andere Hersteller oder andere Wirkungsstoffe nach Rücksprache mit dem Arzt. Bedingt können Arzneien von den Apotheken selbst hergestellt werden. Unterm Strich hat das lediglich eine längere Wartezeit zur Folge. Max Reubel muss dagegen regelmäßig die Erfahrung machen, dass er Patienten ohne die nötigen Medikamente wieder heimschicken muss. Obwohl das Thema bekannt ist, gäbe es bislang keinerlei Verbesserung.
Der Appell an die Politik in Berlin aber ist klar: Deutschland muss mehr Geld für Medikamente ausgeben und darf diesbezüglich kein Billigland bleiben. Denn verglichen mit anderen Ländern, gibt Deutschland vergleichsweise wenig dafür aus. Zudem müsse laut Seibert in den nächsten fünf bis sechs Jahren in Deutschland ein Produktionsstandort entstehen. Momenten kommt unsere Medizin bzw. die Bestandteile aus China, Indien und Co. Zudem gäbe es immer wenige echte Produktionsfirmen, da viel unter den Firmen zu- und weiterverkauft werde. Hat also eines der wenigen Unternehmen Schwierigkeiten, wirkt sich das global aus.
Medikamente gegen Erkältungen sind hingegen ausreichend vorhanden. Dazu Dr. Fabian Seibert: