11.05.20
Lockerungen sorgen bei Museen der Region für große Herausforderungen
Landkreise – Eigentlich dürften laut Ministerpräsident Markus Söder die Museen in ganz Bayern ab heute wieder öffnen. Tatsächlich aufsperren, können einige Museen der Region allerdings nicht. Noch nicht.
Zur kurzfristig kam die frohe Botschaft. Erst letzte Woche wurde bekannt, dass die Museen ab heute unter bestimmten Anforderungen wieder öffnen dürfen. „Diese Anforderungen innerhalb weniger als einer Woche umzusetzen? Schier unmöglich!“, erzählt Dr. Robert Darga, Leiter des Naturkunde- und Mammutmuseums in Siegsdorf im BAYERNWELLE-Interview.
Schon allein das Besorgen von Desinfektionsmittel, das in den Museumsräumen zur Verfügung stehen müsse, sei in dieser kurzen Zeit nicht möglich gewesen. Noch dazu komme, dass die Regeln und Anforderungen, die bei einer Wiedereröffnung erfüllt werden müssen, ungenau definiert sind. „Wir wollen lieber alles genau abklären, bevor wir einen Schnellschuss starten, der nach hinten losgeht“, so Dr. Robert Darga weiter.
Er hätte sich genaue Regeln und Definitionen von der Politik gewünscht. „Stattdessen sind ununterbrochen neue und andere Infos von den verschiedensten Stellen gekommen. Sich bei diesem Informationsüberfluss auszukennen, welche Regeln gelten und was zu beachten ist, stellt uns alle vor eine große Herausforderung.“
Eine Herausforderung, die zu schaffen ist, aber eben Zeit braucht. Robert Darga schätzt, dass sie spätestens am 30. Mai die Türen des Naturkunde- und Mammutmuseums öffnen können.
„Und dann müssen wir eh erst mal sehen, wie es von den Leuten angenommen wird“, erzählt Darga. Wenn sie ihren Betrieb wieder voll hochfahren und dann gar keine Besucher kommen, würden sie mehr Minus machen als zuvor. „Das Drama daran ist, dass alles so unberechenbar ist.“
Ein Problem, vor dem er nicht allein steht. Auch das Haus der Berge in Berchtesgaden wird erst am 25. Mai aufmachen können. Und auch die Besucher des Stadtmuseums in Bad Reichenhall müssen sich noch etwas gedulden.