18.02.20
Kritik an Krankenhaus-Essen: Vorstand reagiert
Landkreis Traunstein/Landkreis Berchtesgadener Land - Erst kürzlich waren u.a. Grüne und ÖDP bei den Salzburger Landeskliniken, um sich über das Krankenhausessen dort zu informieren. Anschließend haben sie auch von der Kliniken AG in der Region gefordert: statt Essen über den langen Transportweg zu beschaffen, lieber auf regionale Küche und Produkte setzen. Die Kliniken AG reagiert.
Der Vorstand der Kliniken AG Uwe Gretscher räumt ein – wenn auch nicht zur Gänze: Regionalität und Nachhaltigkeit seien immer zentrale Ziele gewesen, „zunächst war es aber wichtig, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, um in diesem Bereich wieder die Möglichkeiten zu haben aktiv zu handeln“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme.
Die Umstellung auf regionale Speisen, insbesondere bei den warmen Speisen, sei mit finanziellen Investitionen – im Bereich Personal, Umbau und Logistik – verbunden; pro Jahr werden in den Krankenhäusern über eine Millionen Essen ausgegeben. Offenbar plant die Kliniken AG bereits mehr regionale Versorgung in den Krankenhaus-Alltag einzubinden; in Ruhpolding, Trostberg und Berchtesgaden liefen bereits verschiedene Tests und ein entsprechendes Konzept sei auch bereits in Auftrag gegeben, so Gretscher.
Die Siegsdorfer Petrusquelle, Milchprodukte von den Milchwerken Berchtesgadener Land, Obst und Gemüse von regionalen Lieferanten, ebenso Brot und Wurstwaren. So regional ist das Krankenhausessen in den Kliniken der Region schon, sagt die Kliniken AG. Dennoch haben u.a. die Grünen gefordert, das Essen regionaler und damit nachhaltiger zu machen.
Nach einem Besuch der Salzburger Landeskliniken hat u.a. die Grünen-Landtagsabgeordnete aus dem Chiemgau, Gisela Sengl den langen Transportweg des Krankenhausessens in den regionalen Kliniken kritisiert; das Essen für die regionalen Krankenhäuser werde aus hunderten Kilometern entfernt angeliefert und anschließend in den Kliniken aufgewärmt.