28.11.24
Klinikreform beschlossen - und weiter umstritten
Landkreise Traunstein / BGL - Die geplante Krankenhausreform der Bundesregierung ist beschlossene Sache. Der Chef der regionalen Kreiskliniken übt aber auch weiter heftige Kritik daran.
Auch der Bundesrat hat die geplante Klinikreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach vor ein paar Tagen gebilligt. Somit sollen die Planungen für den Umbau der deutschen Kliniklandschaft jetzt weitergehen. Geplant ist, dass sich Krankenhäuser mehr spezialisieren – dass also nicht mehr jede Klinik die gleichen Herz- oder Hüft-OPs anbieten soll. Ein Krankenhaus soll nicht möglichst viele Operationen anbieten, sondern sich auf einige konzentrieren, bei denen es besonders kompetent ist.
Das Projekt bleibt aber weiter umstritten, vor allem bei Klinikbetreibern. Auch Uwe Gretscher als Vorstandschef der heimischen Kliniken Südostbayern kritisiert die Reform im BAYERNWELLE-Interview. Er befürchtet, dass auf die Patienten gerade im ländlichen Raum längere Fahrzeiten zukommen. Und die Geldsorgen der Krankenhäuser würden durch die Reform nicht gelöst: "Unterm Strich ist im Rahmen der Reform keine Erweiterung der Finanzierung angedacht, sondern eine neue Umverteilung mit einem hohen bürokratischen Aufwand." Und damit die regionalen Kliniken (von Berchtesgaden bis Trostberg) überhaupt die nächsten Jahre überstehen, sind die beiden Landkreise bei der Finanzierung eingesprungen - freiwillig, um die Kliniken und die medizinische Versorgung in der Region zu sichern.
Derzeit prüft übrigens das Land Baden-Württemberg, ob es gegen die Klinikreform klagt.