01.06.18
In der Region hängen die Kreuze
Berchtesgadener Land/Traunstein. Die christlich-abendländische Tradition Bayerns soll stärker in den Vordergrund treten. So lautet zumindest die Begründung für die Kreuz-Pflicht, die heute in Bayern in Kraft tritt. Der umstrittene Kreuz-Erlass der bayerischen Staatsregierung tritt heute in Kraft. Damit müssen in allen staatlichen Behörden Kreuze im Eingangsbereich hängen.
Der Erlass ist äußerst umstritten. Selbst von seiten der Kirche gab es massive Kritik. Der Staatsregierung schreibt die Kreuze zwar vor, kontrollieren will sie das aber nicht - als Reaktion darauf, das Kreuz werde für den Landtagswahlkampf missbraucht. Theologen beider Konfessionen forderten Ministerpräsident Söder auf, er möge christliche Werte in der Tagespolitik zeigen statt sie auf Symbole zu reduzieren.
Ausgenommen von Söders Kreuz-Erlass sind Hochschulen, Theater und Museen, sowie Kommunen. In den Kommunen der Region - dem Landkreis Traunstein und dem Landkreis Berchtesgadener Land - haben sich beide Landräte dazu entschieden, den Kreuz-Erlass umzusetzen. Landrat Georg Grabner lässt im Landratsamt in Bad Reichenhall ein Kreuz aufhängen, Landrat Siegfried Walch in Traunstein ebenso. Für beide ist das Kreuz ein Symbol des christlichen Glaubens, der wiederum sei maßgeblich für unsere Kultur und unsere Wertefundament verantwortlich. Deshalb begrüßen beide Söders Entscheidung, so die Landräte im Interview mit der BW.
Offenen Protest gibt es auch. Die Stadt Augsburg und das Neue Museum in Nürnberg machen beim Kreuz-Erlass nicht mit.