22.12.22
Immer wieder neue Flüchtlinge in der Region
Region- Seit Beginn der Ukrainekrise im Februar steigen die Zahlen der Flüchtlinge auch zwischen Chiemsee und Königssee. Dabei handelt es sich nicht nur um Ukrainer, sondern ein Großteil kommt auch aus dem afrikanischen Raum.
Die Gemeinde Bayerisch Gmain hat erst diese Woche verkündet, dass dringend Raum für Unterkünfte gesucht wird. Aber nicht nur Bayerisch Gmain sucht Platz für Migranten, auch die restlichen Gemeinden der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land sind auf der Suche.
Knapp 1.800 Flüchtlinge sind bereits im Berchtesgadener Land untergekommen und es werden immer mehr. Landrat Bernhard Kern hat dennoch versichert, dass alles unternommen werde, um die Nutzung von Turnhallen und anderen öffentlichen Einrichtungen zu vermeiden. In Prien am Chiemsee wird bereits seit fast einem Jahr die Turnhalle des Ludwig-Thoma-Gymnasiums als Unterkunft genutzt. Für den Schulsport und die Sportvereine eine sehr schwierige und belastende Situation. Priens Bürgermeister Andreas Friedrich sieht in der Situation aber auch Vorteile. So konnten mit einigen ukrainischen Flüchtlingen wertvolle Mitarbeiter für das Priener Erlebnisbad gewonnen werden.
Aber nicht nur die Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten bereitet Probleme, auch die bereits vorhandenen Unterkünfte sind oft in schlechtem Zustand und niemand sieht sich wirklich verantwortlich. Im Flüchtlingsheim in Bad Reichenhall-Kibling haben die Bewohner beispielsweise Mäuse, Ratten, Kakerlaken und Schimmel als Mitbewohner. Flüchtlingshelfer machen dem Landratsamt Vorwürfe. Das Landratsamt verweist darauf, dass mehrere Gespräche mit den Bewohnern nicht dazu geführt hätten, dass sich die hygienischen Zustände dort gebessert hätten.
Die Flüchtlingslage ist angespannt und bis Frühjahr 2023 werden vorerst weiter Menschen an die Landkreise verteilt. Im Jahr 2022 kommen laut Bernhard Kern keine Flüchtlinge mehr in den Landkreis Berchtesgadener Land.