21.12.21
Hilfe für das "müde, ausgelaugte" Personal
Landkreise Traunstein / Berchtesgadener Land - Am Ende des zweiten Coronajahres sind viele Mitarbeiter in den regionalen Kreiskrankenhäusern am Ende ihrer Kräfte. Das sagt die Kliniken-AG so offen und ist deswegen umso dankbarer für die Hilfe, die sie seit einigen Wochen von der Bundeswehr bekommt.
„Unser Personal ist müde, ausgelaugt – und sie haben dieses Zeichen von außen gebraucht“, sagt Eugen Siegle, pflegerischer Bereichsleiter am Krankenhaus Bad Reichenhall. Dieses „Zeichen von außen“ ist die Hilfe von Soldaten. Die Kliniken haben in der vierten Welle beim Landratsamt um personelle Unterstützung gebeten. Seit einigen Wochen helfen jetzt Soldaten der Gebirgsjägebrigade 23 in mehreren Kreiskrankenhäusern der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land aus. Stand 21. Dezember, sind es 60 Soldatinnen und Soldaten. Was sie dort machen? „Sie übernehmen jegliche Hilfstätigkeiten: Das Austeilen von Essen, das Einsammeln von Essen. Außerdem Boten- und Transportgänge“, so Siegle. Die Soldaten seien quasi „die dritte und die vierte Hand“ der Pfleger – so habe ein Pfleger einer Covid-Station es ausgedrückt, sagt Siegle.
Die Gebirgsjäger sind für ihren Einsatz nicht extra ausgebildet. Sie sind an den Krankenhäusern eingearbeitet worden und helfen dort jetzt. Wie lange, das konnte Brigadegeneral Maik Keller im BAYERNWELLE-Interview nicht sagen. Er sagt: „Die Kameraden sehen den Auftrag durchweg als sinnvoll an, weil jeder die Notwendigkeit aufgrund der aktuellen Situation in Deutschland sieht.“ Keller sagt aber auch: „Nichtsdestotrotz freuen sich die Soldaten, wenn sie wieder in ihr Kerngeschäft zurückkehren können." Wann das sein wird - das hängt vom weiteren Verlauf der Pandemie ab.