31.10.23
Halloween: "Ami-Schmarrn" oder schönes Kinderfest?
Region – Heute / 31. Oktober ist es wieder so weit: An einigen Orten werden kleine Hexen und Bösewichte um die Häuser ziehen. Für die Kinder ist Halloween sicherlich ein Spaß. Andere halten es für „Ami-Schmarrn“, also für Kommerz aus Amerika. Klar ist: das Thema polarisiert. Es gäbe ja auch heimische Bräuche, die ganz ähnlich sind. Wir haben deshalb hier für Sie alle Fakten rund um Halloween zusammengefasst.
Woher kommt Halloween eigentlich? Der Ursprung von Halloween kommt aus dem katholischen Irland. Der eigentliche Name für Halloween heißt Eve of All Hallows, zu Deutsch: der Abend vor Allerheiligen. Und mit der Zeit und durch sprachliche Faulheit wurde das zu Hallows’Eve und dann zu Halloween. Viele Iren sind in die USA ausgewandert und die haben ihre Bräuche mitgenommen. Die Bräuche haben sich dann weiter vermischt und so ist das heutige Halloween entstanden, wie wir es kennen. Durch die Globalisierung und Vernetzung der Welt hat es schließlich auch den Weg zu uns gefunden.
Was hat es mit den Verkleidungen und Kürbissen auf sich? In Irland lebte einer Sage nach der Bösewicht Jack Oldfield. Der hat den Teufel beschissen. Das heißt, er konnte weder in den Himmel noch in die Hölle. Der Teufel gab ihm aber eine Rübe und ein Stück glühende Kohle, damit der Jack durch das Dunkel wandern kann. Und in Amerika hat sich das Stück Rübe durch den Kürbis ersetzt. Und um böse Geister abzuschrecken wurden dann noch Fratzen in die Kürbisse reingeschnitten und zur Beleuchtung vor dem Haus ein Licht in den Kürbis hineingesetzt. Denn die Menschen glaubten auch, dass die Toten zwischen Halloween und Allerseelen aus der Hölle zurückkehren, und dabei sollen auch immer wieder böse Geister die Lebenden heimgesucht haben. Deshalb ist Halloween ein gruseliges Fest, bei dem sich die Menschen auch als Schauergestalten verkleiden.
Doch wie stehen Sie zu Halloween? Wir haben eine Umfrage auf all unseren Kanälen gemacht: Homepage, Facebook und Instagram, und auch mit dem Mikrofon sind wir auf Meinungsjagd gegangen. Das Ergebnis war dabei recht eindeutig. Drei Viertel haben gemeint, dass Halloween kein Mensch brauche und es auch nicht in unsere Region gehöre. Zum Beispiel hat uns der Rainer geschrieben, dass es bei auch bei uns in der Region viele ähnliche Bräuche gibt und die Kinder lieber diese Bräuche feiern sollten. Aber es gibt natürlich auch andere Meinungen: Viele mögen zum Beispiel das Verkleiden, Essen und Gruselfilme gerne – oder ihre Kinder sind auf Partys eingeladen.
Aber wie sieht es mit regionalen Bräuchen aus? Da gibt es nämlich eigentlich etwas ganz Ähnliches: Das „Kletzeigehen“ oder das „Klöckeln“. Die beiden Begriffe stehen dabei für ein und das Selbe: Kinder und Jugendliche verkleiden sich als arme Kinder und ziehen so von Haus zu Haus. Da singen Sie dann ein Lied, oder sagen ein Gedicht auf – und hoffentlich bekommen Sie Süßigkeiten, Obst oder auch ein bisschen Geld geschenkt. Im Prinzip betteln Sie die Nachbarn an – und da kommt der Brauch auch her: Aus einer Zeit, in der ärmere Menschen bei den reicheren Nachbarn um Lebensmittel gebettelt haben, damit sie durch den Winter kommen. Es findet dabei anders als Halloween immer an einem Donnerstag statt. Denn früher war dieser Tag den Menschen heilig. Meistens ist das „Kletzeigehen“ oder das „Klöckeln“ an zwei Donnerstagen in der Adventszeit. Das Wort „Klöckeln" bezieht sich übrigens auf das altdeutsche Wort für klopfen – wohingegen sich „Kletzei“ auf das Kletzenbrot bezieht. Das ist eines der ältesten bayerischen Weihnachtsgebäcke und wird aus getrockneten Birnen, den „Kletzen“, gemacht – Deshalb ist es besonders lange haltbar und war auch früher schon beliebt.