06.08.24
Geplante Reform: Bauern sehen Almwirtschaft in Gefahr
Region - Viele Bauern auch zwischen Chiemsee und Königssee sehen die traditionelle Almwirtschaft in Gefahr und schlagen Alarm. Die Kulturlandschaft Alm mit ihren Kühen und weiten Wiesen könnte vielerorts bald der Vergangenheit angehören heißt es in einer Aussendung des Bayerischen Bauernverbandes, die er zusammen mit dem Almwirtschaftlichen Verein Oberbayern und dem Alpwirtschaftlichen Verein im Allgäu veröffentlicht hat.
Grund ist die geplante Gesetzesänderung bei der Haltung von Kühen: Sie sollen im Winter mindestens zwei Mal pro Woche Auslauf bekommen. Was gut für das Tierwohl ist, stürzt viele Landwirte in Existenzängste: Laut der Aussendung sei in vielen Dörfern gar kein Platz, um die Ställe um einen Auslauf für den Winter zu erweitern. Zahlreiche Landwirte, die ihre Kühe im Sommer auf die Alm bringen, müssten die Viehhaltung aufgeben. Und das mit möglicherweise unabsehbaren Folgen: Almen würden nicht mehr bewirtschaftet und die Wiesen würden zuwachsen. Das hätte laut Bauernverband auch drastische Folgen für den Alm-Tourismus, beispielsweise in den Berchtesgadener Bergen.
Ihre Sorgen wollen sie morgen bei der „Hauptalmbegehung“ in Oberammergau an die Politik herantragen – unter anderem an Bundes-Umweltministerin Steffi Lemke und die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber.