23.10.19
Gemeinsam für den Verkehr
Landkreis Berchtesgadener Land/Salzburg - Die Salzburger, die Oberösterreicher und die Bayern tun sich zusammen. Das aber nicht irgendwie - konkret tun sich Verkehrsvereine auf beiden Seiten der Grenze zusammen, um Probleme anzugehen.
Der Landkreis Berchtesgadener Land und Salzburg liegen Tür an Tür. Autofahrer bewegen sich jeden Tag von einer Seite der Grenze auf die andere. Nicht hunderte, nicht tausende, täglich zehntausende. Seit Jahrzehnten ist das Verkehrsproblem bekannt und trotzdem passiert zu wenig oder das Falsche, monieren die verschiedenen Vereine.
Die Politik wirkt nicht - deshalb tun sich die Vereine zusammen; darunter u.a. Austria in Motion, die Rote Elektrische aus Österreich und auch das Verkehrsforum Berchtesgadener Land/Rupertiwinkel. In gemeinsamen Strategiesitzungen treffen sich die Mitglieder regelmäßig, um sich zu besprechen, Konzepte zu entwerfen und vor allem von beiden Seiten der Grenze Informationen über Projekte und Möglichkeiten auszutauschen.
Jahrelange Zusammenarbeit jetzt mehr in die Öffentlichkeit
Schon seit vielen Jahren arbeiten die österreichischen und bayerischen Verkehrsvereine gemeinsam an Ideen, um den öffentlichen Nahverkehr zu stärken. Jetzt wollen sie das noch offensiver tun. Eine Grenze zwischen dem Berchtesgadener Land und Salzburg – die gibt es, aber irgendwie auch nicht, sagt Karl Bösenecker vom Verkehrsforum Berchtesgadener Land/Rupertiwinkel im BAYERNWELLE-Interview. Weil die Grenze im Alltag aber schwindet und die Verflechtungen vor allem beim Verkehr so vielfältig sind, sei es wichtig da eng zusammenzuarbeiten.
Zwar arbeitet auch die Politik grenzüberschreitend in Sachen Verkehr zusammen, beispielsweise in der EuRegio Salzburg - Berchtesgadener Land - Traunstein, dennoch sei das noch nicht genug, so die Verkehrsvereine. Aus diesem Grund haben sie sich grenzüberschreitend als eine Art Lobby zusammengetan und arbeiten jetzt noch offensiver. Sie sehen sich als Experten und Kontrolleur über die Verkehrsmaßnahmen und die Mobilitätswende.
Karl Bösenecker vom Verkehrsforum Berchtesgadener Land/Rupertiwinkel kann sich selbst an ein Beispiel erinnern: "Man muss da immer dranbleiben. Die DB Netz hat z.B. nicht gewusst, dass Haltepunkte bei der Bahn in Freilassing Nord und Surheim wichtig wären. Jetzt hatte niemand einen Planungsauftrag. Und da schauen wir auch, dass das wirklich gemacht wird und auch in die Pläne reinkommt." Die Verkehrsvereine sind im Austausch mit der Politik - mal erfolgreicher, mal weniger erfolgreich. Dort stellen sie ihre Forderungen, legen aber auch Ideen vor.