11.06.24
Erste Reaktionen auf Wahl-Debakel
Region - SPD und Grüne reagieren als Regierungspartei auf das schlechte Abschneiden, bundesweit als auch bei uns in der Region.
Für den Medienbeauftragten der SPD Berchtesgadener Land Roman Niederberger ist klar: die Ampel macht gute Politik - nur ihre Außendarstellung ist katastrophal. Zudem würde dieser Wind und diese schlechte Stimmung eben auch hier der SPD entgegenschlagen. Das aber sei die SPD im Berchtesgadener Land gewohnt. Sie erreichte im Landkreis sieben Prozent, und hat damit minimale Verluste.
Als Gründe sieht Niederberge auch das Nörgeln und Verhindern der FDP. Aber auch die AfD sei mitschuldig. Sie würde spalten, keine Lösungsansätze präsentieren und vermittle den Eindruck, eine kompromisslose Politik sei möglich.
Leiche Lichtblicke sieht Niederberger dennoch: in Laufen oder Bad Reichenhall habe man sich verbessert. Er gibt sich kämpferisch, die SPD müsse wieder auf Platz zwei und der direkte Konkurrent der Union werden.
Überrascht über das Wahlergebnis zeigt sich auch die Grünen-Landesvorsitzende Gisela Senlg im BAYERNWELLE-Interview. Die Grünen würden demzufolge die Themen benennen, die wichtigen Inhalte angehen und dienten als Sündenbock. Außerdem würden sie viel Bashing von anderen Parteien einstecken müssen. Dass die AfD trotz Skandale gute Ergebnisse erzielt, versteht sie nicht. Einen Rechtsruck will sie dennoch nicht erkennen. Weder bei uns in der Region noch bundesweit.
Dass jüngere Wähler rechts der Mitte wählen, damit hat sie gerechnet, allerdings nicht in diesem Ausmaß. Sie führt dies auf die Corona-Pandemie zurück: Menschen seien vereinsamt, suchen Sicherheit und würden die von der Afd gut bedienten Apps wie Tiktok viel nutzen.
Sengl ist sich sicher, die Grünen-Inhalte bleiben weiterhin wichtig, sie seien nur die einzigen, die diese ernsthaft anpacken. Allerdings räumt sie ein, dass auch Migration wichtig war und es weitere Themen gibt, die von den Grünen pragmatischer betrachtet werden müssen.