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04.01.24

Die Sternsinger im Faktencheck

Sternsinger
Das Schwarze Anmalen des Gesichts geht  zurück:
Viele betrachten es als nicht  mehr zeitgemäß
© RoHa Fotothek Fürmann

Region – Um den Dreikönigstag am 06. Januar ziehen die Sternsinger durch die Region. Dort segnen sie die Häuser und sammeln Spenden. Doch wo hat die Aktion ihren Ursprung? Was bedeutet die Inschrift, die sie über den Türen hinterlassen? Und wofür sammeln sie in diesem Jahr eigentlich? Hier gibt es alle Antworten rund um die diesjährige Sternsinger-Aktion

 

Woher kommen die Sternsinger? Die Heiligen Drei Könige sind die drei Weisen aus dem Morgenland: Caspar, Melchior und Balthasar. Laut Überlieferung waren sie damals bei der Geburt Christ im Stall in Betlehem dabei – nachdem sie einem Kometen gefolgt sind, der ihnen den Weg gezeigt hat. Das heutige Sternsingen hat seinen Ursprung im Mittelalter: Damals haben schon Kinder den Weg der Könige zur Krippe nachgespielt und sind als Könige verkleidet durch die Straßen gezogen. Und 1959 hat das Kindermissionswerk den Brauch dann aufgegriffen und ihm auch einen Sinn gegeben. Nämlich Spendensammeln für Kinder in Not. Heute gilt das Sternsingen als weltweit größte Solidaritätsaktion. Und wird eben vom Kindermissionswerk und dem Bund der deutschen Katholischen Jugend organisiert.

 

Was bedeutet der Segen an den Türen? Die Sternsinger segnen die Häuser mit Weihrauch und Weihwasser. Und dann schreiben sie in diesem Jahr „ 20 C + M + B 24“ über die Tür. Das steht aber nicht etwa für die Anfangsbuchstaben der Heiligen Drei Könige, sondern für den lateinischen Spruch „Christus Mansionem Benedicat“. Übersetzt bedeutet das „Christus segne dieses Haus“.

 

Wohin gehen die Spenden in diesem Jahr?  Das Erzbistum München und Freising unterstützt in diesem Jahr unter anderem  Kinder und Jugendliche in Südamerika. Da gibt es viele Projekte, die Kinder und Jugendlichen den bewussten Umgang mit ihrer Natur näherbringen und ihnen Perspektiven bieten. Passend dazu lautet das Motto der diesjährigen Aktion Dreikönigssingen:  „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“. Sei ermutigt die Sternsinger, sich gemeinsam mit Gleichaltrigen aller Kontinente für ihr Recht auf eine gesunde Umwelt einzusetzen. Gesammelt wird aber nicht nur für Projekte in Amazonien: Rund 1.200 Projekte auf der ganzen Welt werden jedes Jahr mit dem Geld unterstützt. Alle weiteren Infos dazu finden Sie hier.

 

Wie erkenne ich „echte“ Sternsinger? In der Vergangenheit haben sich auch immer wieder Betrüger als Sternsinger verkleidet. Zum Beispiel vor sechs Jahren in Traunstein.  Das kommt zwar nicht oft vor, dennoch gibt es eine Möglichkeit herauszufinden, ob es sich bei den verkleideten Kindern wirklich um „echte“ Sternsinger handelt: In vielen Pfarreien erhalten sie nämlich einen Ausweis mit der Unterschrift des Pfarrers und einem Stempel der Pfarrei. Sie können den Kindern aber auch ein paar Fragen stellen – etwa, wie der Pfarrer heißt. Echte Sternsinger wissen das, Betrüger fliegen durch solche Fragen aber auf.

 

Warum haben sich die Sternsinger oft schwarz angemalt – und warum ist das nicht mehr zeitgemäß? Ursprünglich repräsentierten die Heiligen Drei Könige die damals bekannten drei Kontinente: Europa, Asien und Afrika. In der heutigen Zeit ist die Hautfarbe allerdings nicht mehr mit der Herkunft eines Menschen verbunden –  weshalb die Praktik des Schwarzen Anmalens nicht mehr zeitgemäß, sondern stereotypenbildend und verletzend ist. Dieser Ansicht sind auch das Kindermissionswerk und der Bunde der Deutschen Katholischen Jugend: Sie sprechen sich klar gegen das Schwarze Anmalen von Sternsingern aus.   Außerdem hat das sogenannte „Blackfacing“ einen rassistischen Hintergrund: Es entstand im 18. Jahrhundert in den USA und sollte Menschen mit schwarzer Hautfarbe denunzieren – etwa als fröhliche Plantagenarbeiter oder Hausangestellte. 

 

Deutschlandweit sind in den nächsten Tagen rund 300.000 Sternsinger unterwegs, die von ihrer Pfarrgemeinde losgeschickt werden. Meist sind es Ministranten – aber auch andere Jugendliche beteiligen sich an der größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder in Deutschland.



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