30.07.17
Darum sind die Bayern die letzten mit den Ferien

(c) Pixabay
Der letzte Freitag zwischen Juli und August ist vermutlich der Lieblingstag von allen bayerischen Schülern. Endlich starten die Sommerferien. Später als bei allen anderen in Deutschland. Warum überhaupt?
Niedersachsen, das Saarland, Nordrhein-Westfalen...alle fahren von den Ferien zurück, während wir Bayern gerade mal starten. Aber wir sind nicht die Einzigen. Auch Baden-Württemberg macht das Schlusslicht.
1964 haben sich alle deutschen Bundesländer an einen Tisch gesetzt und beim "Hamburger Abkommen" ein föderales Feriensystem beschlossen. Das heißt, einmal fängt der eine an, einmal der andere - es routiert.
Das soll mehrere Vorteile haben: Zum einen soll so ein gesamt-deutsches Verkehrschaos vermieden werden, außerdem profitiert dann jedes Bundesland mal von den günstigeren, mal von den weniger günstigeren Urlaubsangeboten.
Nur Baden-Württemberg und Bayern haben ein Extrakonzept. Hier starten die Sommerferien immer Ende Juli bzw. Anfang August. Also genau dann, wenn bei den anderen schon wieder lange oder bald Schluss ist. Die Begründung, damals: In der ländlichen Gegend müssen die Kinder im Spätsommer bei der Ernte helfen - sie brauchen zu dieser Zeit schulfrei. Inzwischen ist das natürlich überholt, jetzt begründen Bayern und Baden-Württemberg die späten Ferien mit den Pfingstferien; dazwischen muss ausreichend viel Unterrichtszeit liegen.
Das Gerücht, die Bayern hätten mehr Ferien als alle anderen, hält sich ja immer hartnäckig. Das stimmt aber nicht, alle Schüler in allen Bundesländern haben 75 Tage Ferien; bei den Bayern kommt nur der ein oder andere Feiertag dazu.