05.08.24
Carsharing – nachhaltig unterwegs in Traunstein
Dies ist ein Gast-Artikel von Larisa Kablar. Larisa ist 17 Jahre alt und Schülerin des Gymnasiums Isny im Allgäu. Dort kommt sie nach den Sommerferien in die elfte Klasse. Larisa hat großes Interesse am Journalismus und hat deshalb an einem Wettbewerb zur Berichterstattung über „nachhaltige Mobilität“ teilgenommen. Sie hat uns gebeten, ob wir ihren Artikel über das Carsharing-Projekt in Traunstein veröffentlichen können. Weil wir junge Menschen auf dem Weg in den Journalismus unterstützen wollen, haben wir das sehr gern zugesagt. Hier ist der Artikel:
Traunstein - Sei es durch diverse Nachrichtenkanäle, laute Proteste auf der Straße oder den eigenen Freundeskreis – der Umweltschutz wird immer präsenter in unserem Leben. Dabei ist eine große Baustelle der Verkehrssektor, welcher in Deutschland im Jahr 2023 ganze 22 % der Treibhausgase ausmachte .
Darauf aufmerksam macht unter anderem die Young Leaders GmbH, eine Bildungszentrale, die sozial und politisch engagierte Jugendliche durch verschiedene Veranstaltungsformate fördert. Auf dem 195. Jugend Presse Kongress in Paderborn ging es primär um die Etablierung einer nachhaltigen Mobilität, wobei interdisziplinäre Diskussionsrunden sowie interaktive Vorträge vor Ort die Gelegenheit zum Lernen von Experten baten. Mit einem Blick in die Umgebung findet man gelungene praktische Umsetzung der Theorie überall – so auch in Traunstein.
Als besonderes Angebot der Stadt fungiert das Carsharing Traunstein mit mehreren Standorten, unter anderem am Bahnhofs- und Stadtplatz . Durch die geringere Nachfrage lassen sich wichtige Rohstoffe und enorme Mengen von CO₂ bereits in der Produktion sparen. Zudem sind weniger Parkplätze erforderlich, wodurch sich Möglichkeiten für den Ausbau grüner Flächen und Spielplätze eröffnen. Verzichten muss bei diesem umweltfreundlichen Konzept allerdings keiner, denn die gut verteilten Standorte sowie ein beschauliches, dafür aber vielseitiges Sortiment an Fahrzeugen lassen sich ohne Weiteres in den Alltag integrieren.
Vier von den derzeit sechs zur Verfügung stehenden PKWs sind Elektroautos . Neben der Tatsache, dass diese weniger Lärm produzieren, werden keine übelriechenden Abgase ausgestoßen. Die städtische Grundeinrichtung wurde insoweit angepasst, als sich überall Ladestationen befinden. Somit sind Sorgen über die relativ begrenzte Reichweite im Vergleich zu den Verbrennern unberechtigt. Buchungen vornehmen kann man ohne Vorlaufzeit über das Internet , sodass jederzeit eine Autofahrt möglich ist.
Diese moderne Idee basiert auf Vertrauen und Eigenverantwortung, zumal das Carsharing Traunstein keine Autovermietung, sondern ein Verein ist . Aus diesem Grund sollte sich jeder Nutzer dazu verpflichtet fühlen, auf die Sauberkeit sowie den Ladestand zu achten, um weiterhin günstige Nutzungskosten aufzubewahren.
Wer energieeffizient unterwegs ist und sich für Carsharing anmeldet, wird im Rahmen vom Projekt Klimabonus mit der Regionalwährung, den Chiemgauern, belohnt . Diese können in kooperierenden Geschäften eingelöst werden. Mit Carsharing kann man also nicht nur CO₂, sondern auch Geld sparen. Dies zeigt, dass eine umweltfreundliche Lebensweise zwar eine Umstellung bedarf, aber alles andere als finanziell nicht tragbar ist.
Traunstein beweist mit seiner gelungenen Umsetzung vom Carsharing, dass das fehlende Eigentum von einem Fahrzeug keine Einschränkung darstellen muss, wenn gute Organisation und ein starker Wille vorhanden sind. Vielmehr ist es eine Frage der Gemeinschaft genauso wie die Bekämpfung vom Klimawandel.
(Text: Larisa Kablar)