14.05.24
Cannabis-Vereine in den Startlöchern
Landkreise Traunstein / Berchtesgadener Land - Voraussichtlich ab Juni oder Juli werden auch bei uns in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land erste Cannabisvereine ihre Arbeit aufnehmen. Sie dürfen in ihren Räumen Cannabis legal anbauen und an ihre Mitglieder weitergeben.
Seit 1. April ist Cannabis bzw das Kiffen in Deutschland grundsätzlich erlaubt: allerdings nur für Erwachsene – und auch nur in gewissen Mengen. Ein Erwachsener darf 25 Gramm Cannabis legal mit sich führen. Anbauen dürfen Sie daheim drei Cannabispflanzen gleichzeitig. Wer Cannabissamen bekommen will, kann sie unter anderem über sogenannte „Cannabis Social Clubs“ beziehen, also Anbauvereinigungen. Das sind Vereine, die gemeinnützig arbeiten müssen, die also nicht „gewinnorientiert“ sein dürfen.
Vincent Fischinger arbeitet derzeit daran, so einen Verein in der Stadt Laufen zu gründen. Bisher ist er schon einer der Betreiber eines Cannabisladens in Laufen. Bislang hat er dort hauptsächlich medizinisches Cannabis verkauft (sogenanntes „CBD“, also Cannabidiol: Es kann zum Beispiel gegen starke Schmerzen helfen). In Zukunft soll dort auch Zubehör für den Cannabis-Eigenanbau legal verkauft werden können. Derzeit sei der Verein noch in der Phase der Gründung, so Fischinger zur BAYERNWELLE. Die benötigten sieben Gründungsmitglieder seien beisammen. In einigen Wochen soll der Verein offiziell gegründet sein und soll dann auch Mitglieder aufnehmen können.
Um den Jugendschutz zu gewährleisten, dürfen nur Personen ab einem Alter von 18 Jahren Mitglied in so einem Verein werden. Der Verein in Laufen wird sogar noch weiter gehen, so Fischinger: „Wir haben gemerkt, dass das Interesse der 18- bis 21-Jährigen eher gering ist. Deswegen haben wir uns dazu entschieden, das erst ab 21 zu machen.“ Sprich: Mitglieder der Anbauvereinigung in Laufen müssen mindestens 21 Jahre alt sein. Ansonsten will der Verein auch mehrere Jugendschutzbeauftragte aufbieten, die sich u.a. um die Aufklärung im Bezug auf Cannabis kümmern.
Fischingers Fazit: „Auch wenn Cannabis jetzt erlaubt ist, sollte man nicht davon ausgehen, dass es etwas Harmloses ist. Man sollte trotzdem noch im Hinterkopf behalten, dass es potenziell schädlich sein kann – auch wenn die potenziell positiven Aspekte meiner Meinung nach deutlich über den negativen stehen.“