26.08.24
Bis zu 30 Prozent Einbußen bei diesjähriger Ernte
Lkr. Traunstein/Berchtesgadener Land - Die Sonne und die Temperaturen haben gestimmt – nur der Regen war zu viel. Auch die Bauern aus den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land haben dieses Jahr hohe Ernteausfälle zu beklagen.
Von außen hat sie wunderbar ausgesehen – die große Ernüchterung kam dann bei der Ernte. Die Gerste habe laut dem Kreisobmann des Traunsteiner Bauernverbands Hans Steiner zunächst einen „super Eindruck“ gemacht. Wie sich jedoch im Nachhinein herausgestellt hat, waren die Körner in diesem Jahr vergleichsweise sehr klein. Der Grund: Die Blüte hat es schlichtweg verregnet. Außerdem sei die Gerste aufgrund des vielen Regens auch besonders empfindlich für Krankheiten wie Pilzbefall gewesen. Ähnlich sieht es auch beim Weizen aus.
Was in diesem Jahr demnach gefehlt hat, waren längere Trockenperioden. Es sei einfach zu feucht gewesen, weshalb es zu Ernteeinbußen von bis zu 30 Prozent zwischen Chiemsee und Königssee gekommen ist. Gefreut hat es allein die sogenannte „Triticale“ – eine Kreuzung aus Weizen und Roggen. Sie wird zum Beispiel zur Fütterung von Schweinen eingesetzt. Für sie waren es demnach in der Region die perfekten klimatischen Bedingungen. Auch das Wachstum von Grüngut wie Gräser und Klee habe dieses Jahr extrem vom Wetter profitiert, erklärt Steiner.
„Die Bauern brauchen eine flexiblere Düngeverordnung“, lautet das Ergebnis, zu dem der Traunsteiner Kreisobmann im Gespräch mit der BAYERNWELLE kommt. Laut Steiner hätten die Bauern z.B. aufgrund des schönen Wetters im Frühjahr auch früher düngen müssen. Das gebe jedoch die aktuelle Düngeverordnung nicht her. Für Steiner liegt das Problem in Brüssel. Hier würden Verordnungen festgelegt, die von „Gibraltar bis zum Nordkap gelten“. Ein fataler Fehler für den heimischen Landwirt, da die klimatischen Bedingungen in Europa einfach zu unterschiedlich seien. Für Steiner brauche es demnach bei Aussaat und Ernte künftig deutlich mehr Flexibilität aufgrund der immer extremeren Witterungsverhältnisse.