11.03.25
„Apothekensterben“ geht weiter

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Landkreise Traunstein / Berchtesgadener Land - Keine Apotheke mehr im Ort: In immer mehr Gemeinden in der Region wird das Realität.
In den vergangenen zehn Jahren haben in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land insgesamt 36 Apotheken zugemacht – 18 in jedem Landkreis. Das haben die Apothekerverbände auf BAYERNWELLE-Nachfrage mitgeteilt. Sie machen dafür die immer schwierigeren Rahmenbedingungen verantwortlich: Die Kosten steigen seit Jahren – die Erlöse bleiben aber gleich. So werde es immer schwerer, wirtschaftlich zu arbeiten. Deshalb sprechen die Apotheker selbst von einem regelrechten „Apothekensterben“.
Apothekensprecher Fabian Seibert aus dem Berchtesgadener Land befürchtet auf BAYERNWELLE-Nachfrage, dass diese Entwicklung so weitergeht, wenn sich an den Rahmenbedingungen nichts ändert: „Es wird dann nur noch wenige Versorgungszentren geben, in denen Arzneimittel als Ware verteilt werden. Es wird keine persönliche Beratung geben, keine Nacht- und Notdienste, keine individuellen Rezepturen, keine persönliche Betreuung.“
Laut Seibert ist auch die Konkurrenz durch Online-Apotheken spürbar: „Jedes Rezept, das an der Vor-Ort-Apotheke vorbeiläuft, schwächt die Vor-Ort-Apotheke“. Insgesamt schätzen laut Seibert aber immer noch viele Kunden den Service und die Beratung in einer Apotheke vor Ort.
Was wünscht sich der Apotheker vom nächsten Bundesgesundheitsminister? „Dass er versteht, wie wichtig die Apotheke vor Ort ist und dass man mit sehr wenig finanziellem Einsatz sehr viel bewirken kann.“