23.02.25
70. Rupertigau-Preisschnalzen 2025 in Ainring

Beim 70. „Rupertigau-Preisschnalzen" am vergangenen Sonntag in Ainring/Mitterfelden ging der Sieg an die Nachbarn aus Österreich. Siezenheim II siegte vor Ainring V und Ainring I. 149 Allgemeinpassen waren zum Höhepunkt dieser Schnalzer-Saison angetreten - ein neuer Teilnehmerrekord.

Am Tag zuvor waren schon die Jugendpassen an der Reihe. Hier ging der Sieg nach Bayern: Ainring I setzte sich am Ende gegen Gois I und Siezenheim I von der Salzburger Seite durch. 90 Jugendpassen mit insgesamt 850 Schnalzerinnen und Schnalzern traten an, - laut der Veranstalter ein neuer Rekord.

Zur Tradition des "Schnalzens"
Das Preisschnalzen ist ein traditioneller Brauch im Rupertiwinkel und im Salzburger Land. Mit speziellen Peitschen, den Goaßln, erzeugen die Schnalzer durch schnelle Bewegungen laute Knallgeräusche. Der Ursprung des Schnalzens geht weit zurück: Früher glaubten unsere Vorfahren, dass das laute Knallen den Winter vertreibt und eine gute Ernte bringt. Außerdem diente das Schnalzen auch zur Kommunikation zwischen den Tälern. Heute wird das Schnalzen nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch als Wettbewerb ausgetragen. Beim Preisschnalzen treten Gruppen (die "Passen") gegeneinander an und werden nach Taktgefühl, Gleichmäßigkeit und Technik von einer Jury bewertet.
Die "Schnalzer-Saison" beginnt immer am 2. Weihnachtsfeiertag. Der Höhepunkt ist das Preisschnalzen während der Faschingszeit. Dieses Mal ist es in Ainring.
Wie funktioniert das Schnalzen?
Die Goaßl besteht aus einem Holzstiel und einer langen, geflochtenen Schnur mit einer dünnen Spitze. Durch eine geschickte Handbewegung und die richtige Technik entsteht das Knallen in der Luft – ähnlich wie bei einem Peitschenhieb. Beim Schnalzen kommt es auf gleichmäßigen Abstand und Rhythmus an. Die Schnalzer müssen im richtigen Takt schnalzen, damit die Peitschenknalle harmonisch und synchron klingen. Das sorgt nicht nur für beeindruckende Geräusche, sondern zeigt auch das Können der Teilnehmer.
( Fotos: Hellwig / Bayernwelle )