10.12.24
Polizei erschießt Messerangreifer
Grassau - In der Gemeinde Grassau hat die Polizei am Abend einen Mann erschossen, der offenbar mit einem Messer auf die Beamten losgegangen ist.
Der Mann rief die Polizei selbst an und erklärte, er habe seine Mutter als Geisel genommen. Die Polizei schickte mehrere Streifenwagen in den Grassauer Ortsteil Mietenkam. Als die Polizisten dort klingelten, machte ein 35 Jahre alter Mann die Tür auf und ging laut Schilderung der Polizei sofort mit einem Messer auf die Beamten los. Daraufhin schoss ein Polizeibeamter dem Angreifer in den Oberkörper. Der 35-Jährige starb wenig später.
Die Polizisten sowie die Mutter des Mannes sind körperlich unverletzt, mussten danach über psychologisch betreut werden.
Nähere Hintergründe ermittelt die Polizei jetzt. Laut ihren Angaben war der getötete 35-jährige Mann "wegen Gewaltdelikten polizeibekannt".
Ungewöhnlich viele tödliche Schüsse durch die Polizei in diesem Jahr
Der tödliche Schuss während eines Polizeieinsatzes gestern Abend in Grassau ist kein Einzelfall. In diesem Jahr hat es in Deutschland so viele tödliche Schüsse durch die Polizei gegeben wie seit 25 Jahren nicht mehr. Allein bis Ende Oktober waren es 17, belegen offizielle Einsatzahlen (im gesamten Jahr 2023 nur 10). Die Gewerkschaft der Polizei begründet das damit, dass Polizeibeamte im Einsatz immer öfter selbst bedroht würden und dann schießen.
Routinemäßig wird jetzt das Bayerische Landeskriminalamt ermitteln, ob der Einsatz der Schusswaffe vorschriftsgemäß war.