19.09.23
Landwirtschaft informiert über die Ernte

Landkreise Traunstein/BGL - Die Ernte auf den heimischen Feldern steht kurz vor dem Abschluss. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Traunstein informierte daher zusammen mit exemplarischen Landwirten über die aktuelle Erntesaison.
Generell war das Jahr ein durchwachsenes. Wetterbedingt konnte ein Großteil des Saatguts mit einigen Wochen Verspätung ausgebracht werden. Ungünstig waren außerdem die lange Trockenheit, Starkregen und die Unwetter. Mit etwa 20 bis 30% weniger Ertrag als letztes Jahr ist zu rechnen. Dies betrifft beide Landkreise und Mais und Soja zugleich. Der Mais ist nicht so hochgewachsen und hat auch weniger Kolben. Dies fällt besonders beim Blick ins Maisfeld auf. Auch das Grünland oder Kleegras war weniger ertragreich als sonst. Felder, welche von Hagel betroffen waren, bringen nochmals weniger Ernte. Der Weizen wuchs ursprünglich gut. Allerdings sorgten auch hier Stürme dafür, dass dieser nicht aufrecht wuchs, und der am Boden liegende Weizen zu früh keimte oder vom Mähdrescher nicht aufgenommen werden konnte.
Generell wird mehr und mehr Wert auf eine heimische Eiweiß-Produktion gelegt. Futter für die Kühe darf nicht aus Übersee-Ländern kommen und auch nicht genmanipuliert sein. Sonst nehmen die hiesigen Molkereien die Milch nicht an. Da der Zukauf teuer ist, wird der Eigenanbau beliebter. Vor allem Proteine sind wichtig für die Milchkühe. Für einen Liter Milch benötigt eine Kuh etwa 85 Gramm Eiweiß. Vor allem Soja gewinnt bei uns an Beliebtheit. Die Soja-Bohne gilt als stark eiweißhaltige Pflanze und wird weltweit in der landwirtschaftlichen Fütterung eingesetzt. Aus ihr kann auch für den menschlichen Gebrauch ein gesundes Soja-Pflanzenöl gewonnen werden. Aber auch Mais spielt weiterhin eine große Rolle. Dieser dient auch als CO2-Speicher. Ebenfalls von Bedeutung ist Kleegras. Diese sind eiweißhaltig, lockern den Boden auf und tun diesem wegen ihrer natürlichen Stickstoff-Bindung gut. Genauso wie die Grünländer kann Kleegras mehrmals gemäht bzw. "geerntet" werden.
Um sich untereinander auszutauschen, über Erfolge, Miserfolge und andere Experimente schlossen sich verschiedene Landwirte zusammen zur Arbeitsgruppe „Heimisches Eiweiß“ der Ökomodellregion Waginger See Rupertiwinkel.
Weitere Informationen finden Sie beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein (auch für BGL zuständig).