27.07.22
Landkreis will Ausbau der Wasserkraft an Salzach weiter forcieren
Landkreis Traunstein - Aufgrund der aktuellen Lage mit Russland ist die unabhängige und regionale Energiegewinnung wichtiger denn je und deshalb auch im Landkreis Traunstein Thema. Ein Wasserkraftwerk in der Salzach zwischen Laufen und Tittmoning ist seit Jahren im Gespräch. Genau an dieser Stelle habe der Fluss das deutschlandweit größte Wasserkraftpotential und der Landkreis Traunstein möchte dieses Potential deshalb ausnutzen.
Bereits im Juni hat Landrat Siegfried Walch diesbezüglich bereits in Wien mit der VERBUND AG Gespräche geführt. Die VERBUND AG habe bereits ein Konzept gemeinsam mit der Universität Innsbruck entwickelt, welches an dieser Stelle denkbar wäre. Walch habe außerdem bereits mit der Staatsregierung gesprochen und auch Ministerpräsident Markus Söder hat seine Unterstützung in diesem Projekt bereits öffentlich verkündet. Aber stehen auch die politischen Entscheidungsträger des Landkreises Traunstein dahinter? Darum ging es heute in der Kreisausschusssitzung. Die Kreistagsfraktion der UW/FW hat einen Antrag in die Sitzung mit eingebracht, dass der Landkreis den Ausbau der Wasserkraft an der Salzach im Bereich des Tittmoninger Beckens weiter vorantreiben soll. Der Antrag wurde mit einer Gegenstimme beschlossen.
Bedenken im Hinblick auf den Klimawandel
Diese kam von Burgi Mörtl-Körner von den Grünen im Landkreis Traunstein. Sie macht sich Sorgen darüber, dass sich ökologische und ökonomische Aspekte hier nicht vereinbaren lassen. Gerade mit dem Blick auf den Klimawandel. Die Salzach habe laut ihr oft zu wenig Wasser, mal zu viel und dann könne das Kraftwerk nicht genutzt werden. Durch den Klimawandel können sich dies verstärken.
Potential sollte nicht ungenutzt bleiben
Einige betonten in der Sitzung jedoch auch, dass das ein Potenzial sei, das der Landkreis nicht ungenutzt lassen sollte. Denn jede Kilowattstunde Energie, die regional erzeugt werden könne und vor allem regenerativ, muss nicht aus anderen Ländern importiert werden und macht die Region unabhängiger.
Der Beschluss dieses Antrags in der heutigen Sitzung bedeutet allerdings nicht, dass der Landkreis mit dem Bau des Kraftwerks beginnt. Er ist lediglich eine Grundsatzentscheidung gewesen, dass der Landkreis es grundsätzlich befürwortet die Wasserkraft zur Stromgewinnung in diesem Bereich zu nutzen. Bevor es zur Umsetzung kommt müssen viele Gutachten und Pläne erstellt werden. Auch im Bezug auf ökonomische und ökologische Faktoren. Es benötigt Umweltverträglichkeitsprüfungen und und und…
Grundsätzlich habe eine Potenzialanalyse für die Salzach aber bereits gezeigt, dass mit den Fließwasserkraftwerken in diesem Bereich bis zu 100 Gigawattstunden pro Jahr an Strom erzeugt werden könne. Das wären dann 10% des gesamten Strombedarfs des Landkreises Traunstein.