21.05.24
Anhaltende Kritik an Klinik-Reform
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© Pixabay
Vor allem Kliniken auf dem Land sehen Gefahr
Landkreise TS / BGL - Die Klinikreform von Gesundheitsminister Lauterbach ist bereits letzte Woche vom Kabinett bestätigt worden – doch die Kritik reißt nicht ab. Anfang 2025 soll sie in Kraft treten. Sie sieht vor, dass sich die Kliniken spezialisieren. Und dementsprechend kleinere Krankenhäuser mit weniger Facheingriffen genau diese nicht mehr vornehmen.
Das kritisiert auch der Chef der heimischen Kliniken Südostbayern AG, Uwe Gretscher im BAYERNWELLE-Interview: Denn laut Gretscher nehmen schon jetzt Patientinnen und Patienten eher einen längeren Weg in weiter entfernte Krankenhäuser auf sich, um dort spezialisiert versorgt werden zu können. Doch auch auf dem Land braucht es eine flächendeckende Gesundheitsversorgung. Deshalb sieht er in der Krankenhausreform von Gesundheitsminister Lauterbach eine Gefahr: Kleinere Krankenhäuser, wie die der heimischen Kliniken, werden durch die Reform dazu gezwungen, bestimmte Leistungen nicht mehr anzubieten. Das kann dazu führen, dass die Wege für die Patienten weiter werden - und der Zugang zu spezialisierter Versorgung für die Menschen deutlich schwieriger wird.
Gretscher kritisiert im BAYERNWELLE-Interview auch: Die Krankenhausreform wurde ohne jeglichen Dialog mit denjenigen, die in der Versorgung tätig sind, aufgesetzt - und ist dementsprechend praxisfern. Außerdem sei die Reform nicht auf ihre Auswirkungen hin geprüft worden, und es gebe keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit der neuen Krankenhausreform.
Die neue Krankenhausreform soll ab Anfang 2025 gelten - nachdem sie schon vom Kabinett bestätigt wurde, muss sie jetzt noch durch den Bundestag.