24.10.23
Hanna-Prozess: Mithäftling belastet Angeklagten
MELDUNG zu Prozesstag 5 (Dienstag, 24. Oktober)
Traunstein - Am heutigen Dienstag sagt ein Mithäftling des Angeklagten Sebastian T. vor Gericht aus. Er belastete den Angeklagten.
Bis jetzt hat der Angeklagte vor Gericht nichts zu den Mordvorwürfen gesagt: er hüllt sich in Schweigen. Allerdings soll er gegenüber einem Mithäftling in der Justizvollzugsanstalt Traunstein die Tat eingeräumt haben. Die beiden Männer saßen dort für etwa zwei Monate gemeinsam in Untersuchungshaft. Bei einem Hofgang hätten sie sich kennengelernt, schilderte der Mithäftling am Dienstag im Zeugenstand. Er habe den Angeklagten immer wieder gefragt, was an den Vorwürfen dran sei. Zunächst habe der Angeklagte geschwiegen. Nach mehreren Gesprächen habe ihm Sebastian T. dann gestanden, dass er etwas mit dem Mord zu tun habe, schilderte der Zeuge. Demnach habe der Angeklagte aus einem sexuellen Motiv heraus gehandelt: Er habe Hanna bewusstlos geschlagen, damit sie sich nicht mehr wehren hätte können.
MELDUNG zu Prozesstag 4 (Donnerstag, 19. Oktober)
Traunstein - Am Donnerstag / 19. Oktober sagte vor dem Landgericht Traunstein eine Freundin des Angeklagten aus. Viel war von Verena R. aber nicht zu erfahren.
Die Zeugin Verena R. ist ebenfalls 21 Jahre alt, genau wie der Angeklagte. Sie kennt Sebastian T. schon aus der Schule. Schon am Abend der Tat (3. Oktober 2022) soll er ihr von einem Mädchen in Aschau erzählt haben, das umgebracht wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Polizei das Gewaltdelikt noch gar nicht öffentlich gemacht. Bei ihrer polizeilichen Vernehmung damals machte Verena R. recht konkrete Aussagen, die den Angeklagten belasten. Im Gerichtssaal sagte sie über viele der Vorkommnisse von damals, sie könne sich nicht erinnern. Nach langer und recht ergebnisloser Befragung brach die Richterin die Zeugenvernehmung ab. Verena R. soll zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal aussagen.
Inzwischen hat das Gericht auch einen Mithäftling des Angeklagten aus der JVA Traunstein als Zeugen geladen. Er soll am Dienstag (24. Oktober) kommender Woche vor Gericht aussagen. Ihm gegenüber soll der Angeklagte den Mord an Hanna zugegeben haben. Vor Gericht hat sich der 21-Jährige bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.
MELDUNG zu Prozesstag 3 (Dienstag, 17. Oktober)
Traunstein/Aschau - Der mutmaßliche Mörder der Studentin Hanna aus Aschau äußert sich am Landgericht Traunstein auch weiter nicht zu den Vorwürfen. Angeblich soll er aber gegenüber einem Mithäftling in der JVA Traunstein den Mord an der jungen Frau gestanden haben.
Diese neueste Entwicklung schilderte ein Staatsanwalt heute am dritten Verhandlungstag in Traunstein. Diesen anderen Häftling will das Gericht jetzt ebenfalls als Zeugen laden, um seine Aussage zu hören. Außerdem soll der Angeklagte bei einer polizeilichen Vernehmung „Täterwissen“ geäußert haben – also Dinge, die nur der Täter wissen kann.
Am weiteren Prozesstag war dann zu erfahren, dass der Angeklagte auch gegenüber einer Familie den Mord gestanden habe. Das sagte ein Polizeibeamter vor Gericht aus.
Die vorsitzende Richterin forderte den Angeklagten am Dienstag noch einmal auf, eine Aussage zu machen. Dieser Aufforderung kam er auch weiterhin nicht nach.
Der 21-jährige Mann soll vor einem Jahr die junge Frau auf dem Heimweg von der Disco überwältigt, gewürgt und dann in einen Bach geworfen haben. Dort ertrank Hanna wenig später.