02.01.23
Großes Interesse an regionaler Energieversorgung
Region - Das Interesse an daheim erzeugter Energie ist in der Region groß. Mit Beginn des neuen Jahres ist das „Regionalwerk Chiemgau-Rupertiwinkel“ von 16 auf 31 Mitgliedsgemeinden angewachsen.
Das „Regionalwerk“ wurde offiziell zum 1. Januar 2021 gegründet. Dabei handelt es sich um ein regionales Energie-Unternehmen bzw einen Dienstleister. Es will in den nächsten Jahren dafür sorgen, dass immer mehr Strom und Wärme in der Region aus erneuerbaren Energien selbst erzeugt und für die Mitgliedsgemeinden zur Verfügung gestellt wird. Ein Wärmenetz und ein sogenanntes „virtuelles Kraftwerk“ befinden sich derzeit in Planung und Aufbau. In einigen Jahren will das Regionalwerk dafür sorgen, dass unsere Region schon deutlich unabhängiger von externen Energielieferungen ist.
Das ist beim Strom geplant
Schon jetzt wird in den einzelnen Gemeinden viel Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. In Zukunft soll es noch mehr werden. Wenn eine Gemeinde zum Beispiel eine Photovoltaikanlage auf dem Dach ihrer Turnhalle baut, dann kann sie mit dem erzeugten Strom erst einmal gemeindliche Gebäude versorgen. Überschüssiger Strom kann dann dem „Regionalwerk“ zur Verfügung gestellt werden. Das Regionalwerk kann diesen Strom dann weiter vermarkten und auch anderen Kommunen im Verbund zur Verfügung stellen. Energiequellen gibt es genug, sagt Michael Perkmann, Vorstand des Regionalwerks zur BAYERNWELLE: Von Solaranlagen über Kleinwasserkraftwerke bis zu Biogasanlagen. Und auch bei der Windkraft sieht Perkmann in der Region noch Potenzial.
Das ist bei der Wärmeversorgung geplant
In einigen Orten in der Region wird heißes Wasser aus dem Untergrund bereits zur Wärmegewinnung genutzt („Geothermie“). Aber auch Biomasse und Biogas können zur Wärmeerzeugung verwendet werden – und nicht zu vergessen Abwärme, die in Industriebetrieben entsteht. Diese Wärme soll in Zukunft über Leitungen („Wärme-Autobahnen“) in den Gemeinden des Regionalwerks „verteilt“ werden. So sollen auch Gemeinden profitieren, die selbst keine oder kaum Wärme erzeugen können. Ein entsprechendes Fernwärmenetz ist derzeit in der Planung.
Das Regionalwerk ist aber gleichzeitig auch für die Gemeinden ein Ansprechpartner, der bei vielen Fragen im Bereich Energie mit fachlichem Rat weiterhilft. So muss nicht jede Gemeinde einen eigenen Experten suchen und beauftragen, sondern hat die Expertise schnell greifbar vor Ort.
Hier gibt es weitere Infos zum "Regionalwerk"
Diese 16 Kommunen haben das „Regionalwerk“ zum 1. Januar 2021 aus der Taufe gehoben:
Landkreis Traunstein: Tittmoning, Kirchanschöring, Fridolfing, Marquartstein, Obing, Schnaitsee, Kienberg, Pittenhart
Landkreis Berchtesgadener Land: Teisendorf, Laufen, Saaldorf-Surheim
Landkreis Rosenheim: Breitbrunn am Chiemsee
Landkreis Altötting: Halsbach, Kirchweidach, Tyrlaching, Feichten an der Alz
Diese 15 Städte und Gemeinden sind am 1. Januar 2023 neu dazu gekommen:
Landkreis Traunstein: Taching, Waging, Petting, Trostberg, Grabenstätt, Inzell, Palling
Landkreis Berchtesgadener Land: Piding, Anger
Landkreis Rosenheim: Prutting
Landkreis Altötting: Unterneukirchen, Kastl, Marktl, Altötting, Tüßling