12.06.17
Flüchtlingsumsiedlung nach Petting: Ein Jahr danach

beim schweren Hochwasser in
Simbach am Inn geholfen.
Das hat vor einem Jahr für ziemliche Aufregung gesorgt – über 20 Flüchtlinge haben von ihrer Unterkunft in Bergen nach Petting wechseln müssen.
Das hat das Landratsamt Traunstein damals angeordnet. Wie geht es den Flüchtlingen jetzt ein Jahr danach?
Sie leben immer noch ziemlich abgeschieden in der Nähe des Waginger Sees. Laut einer Mitarbeiterin des Helferkreises vor Ort ist den Männern relativ langweilig. Als nicht-anerkannte Flüchtlinge dürfen sie nicht arbeiten, auch erhalten sie deswegen keine offiziellen Deutschkurse.
Trotzdem sprechen viele von ihnen bereits relativ gut unsere Sprache. Von den damals 20 Flüchtlingen sind noch elf aus Bergen, acht neue sind dazugekommen. Die meisten Menschen stammen aus dem Senegal.
Warum hat das vor einem Jahr für so viel Aufregung gesorgt?
Die Männer sind damals in Bergen sehr gut integriert gewesen. Aus Kostengründen hat das Landratsamt aber angeordnet, dem Pächter vom Hotel Hochfelln zu kündigen. Die Flüchtlinge haben sich geweigert, Bergen zu verlassen. Sie haben sogar einen Sitzstreik am Dorfplatz abgehalten.
Sie sind auch nicht in einen vom Landratsamt bestellten Bus, der sie nach Petting bringen sollte, eingestiegen. Für ziemlich viel Aufsehen hat der Einsatz der Flüchtlinge beim Hochwasser in Simbach gesorgt. Da haben sie bei den Aufräumarbeiten angepackt.
Wie wird es denn weitergehen mit den Flüchtlingen in Petting?
CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer hat vom ministrierenden und Fußballspielenden Senegalesen damals gesprochen. Eines ist Fakt. Die Männer werden als Flüchtlinge nicht anerkannt werden. Sie kommen aus sicheren Herkunftsländern. Das alles liegt in der Hand der zentralen Ausländerbehörde bei der Regierung von Oberbayern.