06.09.24
Entspannung bei den Kliniken?

© Kliniken Südostbayern AG
Vorstands-Chef Dr.Uwe Gretscher rechnet mit besserem Jahr
Region / Traunstein – In letzter Zeit haben die Kliniken in ganz Deutschland vor allem mit finanziellen Schwierigkeiten Schlagzeilen gemacht. Die Kliniken Südostbayern AG bilden da keine Ausnahme, immerhin haben sie das letzte Haushaltsjahr mit knapp 40 Millionen Euro Defizit abgeschlossen. In dieser Woche berichten aber verschiedene Zeitungen: Vorstands-Chef Dr. Uwe Gretscher rechnet heuer mit einem deutlich besseren Geschäftsjahr. Wir von der BAYERNWELLE haben gefragt, warum.
Wie bei so vielen Dingen gibt es auch hier mehrere Gründe. Am entscheidendsten sind laut Gretscher dabei die Fallzahlen: Heuer wurden schon rund 10 Prozent mehr Patientinnen und Patienten behandelt als im Jahr davor. Weil die Kliniken bis dato nach den behandelten Fällen bezahlt werden, kommt dadurch auch deutlich mehr Geld in die Kasse der Kliniken Südostbayern. Außerdem haben sie ihr Angebot wieder erweitert und an das Vor-Corona-Niveau angepasst: Mehr Betten und mehr Leistungen werden angeboten – auch das lockt nach den für die Kliniken AG schwierigen Coronajahren wieder mehr Patienten in den Krankenhäusern nach Traunstein, Trostberg, Bad Reichenhall und Berchtesgaden.
Doch auch intern hat sich laut Gretscher einiges getan: So wurden Prozesse entrümpelt, Bürokratie so gut es geht abgebaut – und dadurch auch Betriebskosten gesenkt. Als akute Sofortmaßnahme haben die Kliniken außerdem mehrere Grundstücke verkauft.
Wie die Entwicklung der Kliniken Südostbayern und vieler weiterer Häuser in ganz Deutschland abläuft, das hängt maßgeblich von den politischen Entscheidungen in Berlin und der geplanten Krankenhausreform ab. Hier hofft Gretscher allerdings auf einen Kurswechsel durch eine höchstwahrscheinlich neue Bundesregierung ab Herbst 2025.