20.03.25
Ein Jahr nach Urteil im "Fall Hanna": Reportage sorgt für Kontroversen

am Traunsteiner Landgericht
© BAYERNWELLE
Spiegel TV: "Behörden haben Mordfall konstruiert"
Aschau im Chiemgau - Ein Jahr nach dem Urteil im Mordfall Hanna sorgt jetzt eine TV-Reportage für Kontroversen.
Laut dem Beitrag von „Spiegel TV“ hätten die Behörden einen Mordfall konstruiert. Die Reportage stützt sich dabei nur auf die Verteidigung und wirft den Ermittlern vor, bei der Beweisführung voreingenommen gewesen zu sein. Der Anwalt der Opferfamilie, Walter Holderle, spricht im Oberbayerischen Volksblatt von einem einseitigen Beitrag.
Vor einem Jahr wurde der Angeklagte wegen Mordes an der Studentin Hanna aus Aschau zu neun Jahren Haft verurteilt – die Verteidigung ist gegen das Urteil in Revision gegangen. Sie spricht von einem „Urteil ohne Beweise“ und hält die Unfall-Theorie für wahrscheinlicher. Demnach sei Hanna alleinbeteiligt in den Fluss gestürzt und hätte sich dort die Verletzungen zugezogen.
Frühestens im Mai wird der Bundesgerichtshof entscheiden, ob die Revision zulässig ist. Je nachdem, wie die Entscheidung wird das Urteil damit rechtskräftig - oder der Fall wird neu aufgerollt.
► Der Beitrag von Spiegel TV ist nur mit einem Abo abrufbar. Die BAYERNWELLE hat ihn gesehen und kommt zu dem Schluss: Der Beitrag ist einseitig und entspricht nicht einer ausgewogenen Berichterstattung. Neben der Anwältin des Angeklagten, Regina Rick, und einem weiteren Anwalt kommt vor allem die Mutter des Angeklagten in dem Beitrag vor. Vertreter des Landgerichts Traunstein, der Staatsanwaltschaft oder auch der Anwalt der Opferfamilie, Walter Hoderle, bekommen darin hingegen keine Gelegenheit, sich zu äußern.