26.03.25
Chiemgauer Medienwochen starten

© BAYERNWELLE
Landkreis Traunstein - Bereits zum elften Mal wurden die Chiemgauer Medienwochen am Abend eröffnet. Drei Wochen lang gibt es jetzt Workshops und Veranstaltungen, bei denen Medienkompetenz vermittelt wird.
Kinder und Jugendliche sollen sich souverän und verantwortungsvoll in der Welt der digitalen Medien bewegen können. Dafür setzen die Chiemgauer Medienwochen nun schon zum elften Mal Impulse. Bei über vierzig Veranstaltungen gibt es in den nächsten drei Wochen Veranstaltungen für Eltern, Pädagogen und Kinder und Jugendliche selbst.
Erste Impulse gab es bereits am Abend bei der Eröffnung im k1 in Traunreut. Prof. Dr. Ursula Münch, Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing, hielt einen Impulsvortrag zum Thema: Politische Kommunikation in Zeiten von Social Media, Desinformation und Populismus. Eindrücklich erläuterte sie, welche Gefahren das Misstrauen von der Gesellschaft in seriöse Medien für unsere Demokratie mit sich bringt und welche Rolle hierbei soziale Medien spielen. Laut Münch böten TikTok, Instagram und Co. zwar viel Zugang zu Information, aber dort gäbe es auch viele Manipulationsmöglichkeiten. Und letzteres wirke sich negativ auf die demokratische Verfassung aus und sei als Gefahr einzuschätzen.
Natürlich haben digitale und soziale Medien nicht nur Nachteile. Aber eine Gesellschaft, die politische Zusammenhänge versteht und gebildet ist, sei unerlässlich, damit die Menschen nicht den FakeNews hinterherrennen und sich am Ende in Verschwörungstheorien verlieren. Genau da setzen Projekte wie die Chiemgauer Medienwochen an.
Mehr über die Chiemgauer Medienwochen 2025
Die Chiemgauer Medienwochen werden vom Landkreis Traunstein gemeinsam mit dem Q3. Quartier für Medien. Bildung. Abenteuer und der Stadt Traunreut organisiert. Gemeinsam mit über 20 Partnern wird jedes Jahr ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt, das ca. 40 Workshops, Vorträge und Co. Beinhaltet. Alle drehen sich rund um das Thema Medienbildung und Medienpädagogik. Die Hauptzielgruppe sind also Kinder und Jugendliche bzw. Familien, Lehrkräfte und pädagogisches Fachpersonal. Aber natürlich sind auch alle anderen Interessierten eingeladen, ihre Medienkompetenz aufzubessern.
Schwerpunktthemen in diesem Jahr sind Fake News und künstliche Intelligenz. Beides Themen, die nicht nur in der Medienwelt sondern auch in der allgemeinen Gesellschaft omnipräsent sind. Gerade bei zweiterem Thema sei es wichtig, sich zu informieren und sich damit zu beschäftigen, um sich dazu eine Meinung zu bilden. So etwa Medienpädagoge und Mitveranstalter Danilo Dietsch vom Q3 im BAYERNWELLE-Interview. „Auch wir als Gesellschaft brauchen zu diesem Thema eine Haltung und um mitreden zu können, muss man sich damit auseinandersetzen!“, erzählt Dietsch weiter.
Im Grundsatz geht es bei den Medienwochen aber eben auch darum, generelle Medienkompetenz zu vermitteln. Hier sind nicht nur die Schulen gefragt, die hier schon wichtige Arbeit leisten, sondern auch Eltern. Und auch nach elf Jahren Medienwochen darf hier nicht aufgehört werden, denn laut Dietsch werde die Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen eher weniger. Für Inhalte die vor einigen Jahren noch innerhalb eines Tages vermittelt werden konnten, braucht es heute mindestens zwei Tage. Dies zeige sehr gut, dass die Medienwochen wichtiger denn je sind. Die Veranstaltungen der Chiemgauer Medienwochen sind kostenlos. Trotzdem ist eine Anmeldung immer erforderlich.
Da viele Workshops auch nur eine begrenzte Teilnehmerzahl haben, schaut am besten jetzt schon mal ins Programm und meldet euch an. HIER geht es zum Programm der Chiemgauer Medienwochen 2025.