30.08.24
Blaualgen im Leitgeringer See gefunden

Tittmoning - Vorsicht beim Baden im Leitgeringer See bei Tittmoning: Dort haben die Gesundheitsbehörden zumindest an einigen Stellen Blaualgen entdeckt.
Das hat die Stadt Tittmoning am Freitagnachmittag mitgeteilt. Sie rät allen Schwimmern, genau hinzuschauen: Sei ein Bereich des Sees sichtbar von Blaualgen betroffen, dann bitte umschwimmen! Die nicht betroffenen Bereiche könnten weiter genutzt werden.
Blaualgen sind Bakterien. Sie können die Haut und die Schleimhäute reizen. Wer Blaualgen mit dem Wasser verschluckt, kann auch Durchfall oder Erbrechen bekommen.
Das ist die Mitteilung der Stadt Tittmoning im Wortlaut:
"Wie das Gesundheitsamt Traunstein heute Mittag mitgeteilt hat, empfiehlt es aufgrund der eingeschränkten Sichttiefe und der geringen bis mittleren Nachweiskonzentration von Blaualgen im Labor, die lokalen, sichtbar betroffenen Bereiche zu meiden und zu umschwimmen. Die nicht betroffenen Bereiche können weiterhin genutzt werden. Das Gesundheitsamt Traunstein sowie das Personal vor Ort werden die weitere Entwicklung engmaschig beobachten. Die nächste Beprobung erfolgt am Montag. Die Stadt wird zeitnah wieder über den Gewässerzustand informieren.
Was sind „Blaualgen“ oder „Cyanobakterien“?
Cyanobakterien („Blaualgen“) kommen gern in warmen, nährstoffreichen Seen vor. Bei bestimmten Wetterlagen im Sommer kann es zur Massenentwicklung kommen, zur sogenannten „Algenblüte“. Manche Algenarten können dabei giftige Stoffe (Toxine) freisetzen, z.B. das Microcystin. Dieses ist für Fische gefährlich, kann aber auch für Badende gesundheitliche Probleme mit sich bringen.
Was kann passieren?
Nach Verschlucken können gelegentlich leichte, vorübergehende Krankheitserscheinungen wie Reizungen im Bereich von Haut und Schleimhäuten auftreten, bei Aufnahme größerer Mengen kann es zu Erbrechen und Durchfall bis hin zu Leberschädigungen kommen. Eine besondere Risikogruppe unter den Badegästen sind im Uferbereich spielende Kleinkinder, die aufgrund ihres Spielverhaltens und durch ihren häufigen Hand-Mund-Kontakt größere Mengen an mit Cyanobakterien belastetem Sand und Wasser aufnehmen können. Den Eltern wird daher empfohlen, ihre Kinder nicht direkt an oder in das Wasser zu lassen bzw. diese besonders gut zu beaufsichtigen. Ebenso können ältere Kinder und Jugendliche beim Toben im Flachwasserbereich oder beim Schwimmen lernen größere Wassermengen aufnehmen. Lebensbedrohliche Vergiftungen sind nur bei Haus- und Wildtieren beschrieben, die ihr von Bakterienteppichen überzogenes Fell ablecken oder „Wasserblüten“ im Uferbereich fressen.
Ist der ganze See betroffen?
Das Cyanobakterien-Vorkommen kann im See sehr unterschiedlich verteilt sein. Es können sich grünliche Schlieren bilden oder an der Wasseroberfläche sogenannte „Wasserblüten“ auftreiben oder „aufrahmen“. Diese „Wasserblüten“ können sich windabhängig besonders am Ufer verdichten (ähnlich einer „Erbsensuppe"), jedoch bei Wechsel der Windrichtung rasch wieder verdriften. Da die „Blüten“ sehr hohe Toxin-Konzentrationen führen können, geht von ihnen das höchste Risiko aus.
Wie verhalte ich mich richtig?
Massenentwicklungen von Cyanobakterien sind schon mit bloßem Auge zu erkennen und somit für informierte Badende vermeidbar. Das Gesundheitsamt Traunstein empfiehlt, die sichtbar betroffenen Bereiche zu meiden und zu umschwimmen." (Quelle: Stadt Tittmoning)