23.11.21
Anklage gegen falschen Impf-Arzt
Landkreise Traunstein / Rosenheim - Die Staatsanwaltschaft in Traunstein ist – nach eigenen Angaben – einem falschen Impf-Arzt auf die Spur gekommen. Der Mann soll im Raum Südost-Oberbayern mehr als 300 Coronaimpfungen durchgeführt haben, obwohl er gar kein Arzt ist.
Von seiner Berufsausbildung her sei der Mann ein Theologe, sagt die Staatsanwaltschaft. Mit einer gefälschten Urkunde soll er sich aber erfolgreich als Arzt ausgegeben haben, so Björn Pfeifer von der Staatsanwaltschaft Traunstein zur BAYERNWELLE. Und so soll der Mann im Impfzentrum in Rosenheim tätig gewesen sein. Er sei aber auch mit mobilen Impfteams in Alten- und Pflegeheime im Landkreis Rosenheim gefahren. Insgesamt soll der falsche Arzt mehr als 300 Coronaimpfungen selbst durchgeführt und über 1.000 weitere angeordnet haben. Erst nach mehreren Monaten habe der Betreiber eines Impfzentrums einen Tipp bekommen, so Pfeifer. Er habe den Vorgang dann geprüft und letztlich die Polizei eingeschaltet.
Bisher soll es bei keinem der geimpften Patienten zu gesundheitlichen Komplikationen gekommen sein. Die Staatsanwaltschaft Traunstein hat gegen den Mann trotzdem jetzt Anklage erhoben, u.a. wegen Körperverletzung und Urkundenfälschung. Das Landgericht Traunstein soll den Fall demnächst verhandeln.
Der Beschuldigte hat sich bisher nicht zu den Tatvorwürfen geäußert.