26.12.19
Wanderer-Trio muss Aufstieg zum Watzmannhaus abbrechen

Berchtesgaden – Erschöpft und überfordert mussten drei junge Männer aus München vom ersten auf den zweiten Weihnachtsfeiertag von der Bergwacht Ramsau gerettet werden. Sie wollten trotz des schlechten Wetters zum Winterraum des Watzmannhauses aufsteigen.
Elf Einsatzkräfte machten sich unter dem Kommando von Rudi Fendt auf in Richtung Watzmannhaus. Der Grund waren drei Bergsteiger im Alter von 27 und 28, die körperlich an ihre Grenzen gegangen waren. Trotz Regen und Schnee wollten sie das Watzmannhaus erreichen. Dort gab es einen Meter Neuschnee und es herrschte hohe Lawinengefahr. Die Männer waren nachmittags ohne Ski oder Schneeschuhe aufgebrochen.
Das Trio war um 14 Uhr bei Wind und Regen an der Wimbachbrücke aufgebrochen und mussten nach stundenlangem Aufstieg schließlich im steileren Geländer zwischen Falzalm und Watzmannhaus wegen des vielen Neuschnees erschöpft umkehren. Sie retteten sich nach fast elf Stunden Marsch in den offenen Stall der nicht bewirtschafteten Falzalm, wo sie ein Feuer machten und sich aufwärmen wollten. Nach Mitternacht setzten sie einen Notruf ab und forderten die Hilfe der Bergwacht an.
Daraufhin folgte eine aufwendige nächtliche Rettungsaktion trotz der hohen Lawinengefahr. Einer der Bergsteiger befand sich mittlerweile gesundheitlich in einem kritischen Zustand und musste liegend abtransportiert werden. Um 5.00 Uhr morgens wurde er an den Krankenwagen übergeben.
Für Unmut sorgte laut BRK eine unangenehme Diskussion mit dem faktischen Führer des Trios, der vor Ort die Hilfe der Bergwacht zunächst ablehnte und nicht mit absteigen wollte. Er habe die Wanderung nur wegen seiner beiden erschöpften Begleiter abbrechen müssen. Der Mann gab an, dass er während der vergangenen Wochen bereits mehrmals im Winterraum des Watzmannhauses übernachtet habe und wissen würde, worauf er sich einlässt. Die Retter konnten den Mann dann dazu bringen, ebenfalls mit ins Tal abzusteigen.
Kurz vor dem Einsatz war die Bergwacht Berchtesgaden am Jenner gefordert, wo sich ein 56-jähriger Schneeschuhgeher aus der Oberpfalz bei rund einem Meter Neuschnee im Schneesturm verirrt hatte.