17.07.19
"Villa Schön": Teilerfolg für Naturschützer

Berchtesgaden - Ein Investor will in Berchtesgaden auf dem Grundstück der ehemaligen „Villa Schön“ 24 neue Wohnungen bauen und hat dafür schon einmal Bäume gerodet. So einfach geht das aber nicht, befand am Dienstagabend das Verwaltungsgericht München.
Der Bund Naturschutz hat gegen das Wohnprojekt geklagt. Er ist der Meinung, das Landratsamt hätte dieses Projekt so nicht genehmigen dürfen. Vorher hätten erst Auswirkungen auf Natur und Tiere gründlicher untersucht werden müssen.
Nach einem Vor-Ort-Termin hat das Gericht den Naturschützern weitgehend Recht gegeben. Die Richterin sagte, dass das Landratsamt eine tiefergehende artenschutzrechtliche Untersuchung machen müsse. Es geht um die Frage: welche Tiere leben dort – und wenn da gebaut wird, welche Ausgleichsmaßnahmen sind nötig, damit die Tiere nicht vertrieben werden? Das Gericht hat die bestehende Baugenehmigung durch das Landratsamt aufgehoben.
Während sich die Vertreter vom Bund Naturschutz mit dem Ergebnis der Verhandlung zufrieden zeigten, war Investor Martin Harlander ernüchtert. Er ging im Gespräch mit der BAYERNWELLE sogar auf Distanz zu seinem Projekt: "Wenn man es dann in Verbindung sieht mit dem Beschluss vor vierzehn Tagen im Gemeinderat von Berchtesgaden - wo ja beschlossen worden ist, dass es privaten Wohnungsbau nur mehr gibt, wo die Gemeinde Grundstückseigentümer ist - dann ist das Projekt `Villa Schön´ für mich momentan gestorben." Er sei grundsätzlich schon bereit, eine weitere artenschutzrechtliche Untersuchung abzuwarten - allerdings erwarte er sich von der Gemeinde Berchtesgaden das klare Signal, dass sein Wohnbauprojekt noch gewünscht sei. Andernfalls mache es für ihn keinen Sinn mehr, so Harlander.