12.01.19
Statt Teufelstoast wartet die Berliner Currywurst

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© Peter Spranger
Bad Reichenhall – „Einen Teufelstoast wird es auf gar keinen Fall mehr geben – da wollen wir uns gar nicht erst vergleichen lassen.“ Nicht einmal mit dem Interview begonnen, nahm Peter Spranger, der neue Geschäftsführer des Reichenhaller „Fuchsbaus“, die Antwort der essentiellen Frage aller Bürger und Bürgerinnen vorweg. Stattdessen soll sich dort ein neues kulinarisches Highlight etablieren: Die originale Berliner Currywurst mitten im tiefsten Oberbayern.
Reges Treiben herrscht nur zwei Tage vor der Wiedereröffnung des Fuchsbaus. Die Bohrmaschinen brummen und der neue Wirt Brian Hofmann schraubt hinter dem Tresen an der Schankanlage. Er scheint ein wenig beunruhigt und gleichzeitig belustigt darüber wie viel es noch wenige Stunden vor der Eröffnung zu tun gibt. Brian ist Berliner, zog vor zwölf Jahren nach Mitterfelden und ist seitdem mit seinem „Wurschd“-Wagen in der Region unterwegs. Durch die Bewirtung einer Feierlichkeit des Tennis-Clubs Bad Reichenhall im letzten Jahr entstanden die Kontakte zur Privatbrauerei Bürgerbräu. Die bemühte sich wiederum, dass Hofmann den Fuchsbau erneut in Betrieb nimmt. Mit Erfolg.
Vor knapp einem Jahr ging im Fuchsbau zum letzten Mal unter der Leitung des Reichenhaller Kult-Wirt „Kurti“ das Licht aus. Er schmiss den Laden mehrere Jahrzehnte und machte sich vor allem durch den Teufelstoast auf der Speisekarte einen Namen quer durch die Generationen. Sein Abschied bewegte die Menschen rund um Bad Reichenhall so sehr, dass sogar ein ganzer Faschingswagen auf dem letztjährigen Faschingsumzug dem Fuchsbau und dem Teufelstoast gewidmet wurde. Oben auf der Chef höchstpersönlich, der ein letztes Mal Teufelstoast in Waffeln servierte.
Doch auch beim neuen Fuchsbau hat Kurti seine Hände im Spiel. „Wir haben während des gesamten Umbaus intensiv mit dem Kurt zusammengearbeitet“, seine jahrelangen Erfahrungen steckten also auch im „neuen“ Fuchsbau stecken. Das optische Erscheinungsbild des Fuchsbaus hat sich nicht allzu stark verändert. Die Wände wirken weißer, der Fußboden wurde erneuert und eine kleine aufklappbare Bühne gibt es jetzt. Hier sollen in Zukunft Live-Bands spielen. Auch das Barkonzept hat sich verändert. Hinter den Kulissen bekam die Küche ein Make-Over und die sanitären Anlagen wurden komplett erneuert.
In Zukunft soll der Schwerpunkt des Fuchsbaus auf dem Eventbereich liegen. Samstags sollen sich die Fox-Tänzer im Fuchsbau zuhause fühlen. „Die müssen dann endlich nicht mehr so weit fahren“, erklärt Spranger, der den Eventbereich federführend übernimmt. Er wünscht sich außerdem die Einführung regelmäßiger Karaoke-Abende sowie Open Mics. Die seien in Salzburg schon sehr erfolgreich, „deshalb wollen wir es damit auch mal in Reichenhall versuchen.“
Ob die beiden Neuen im Fuchsbau Angst vor Kurtis Fußstapfen haben? Brian lacht und sagt: „Ja“. Doch gleichzeitig ist er überzeugt davon, dass die Berliner Currywurst der neue Mitternachts-Renner werden wird. Und ganz verschwinden solle der Teufelstoast schließlich auch nicht. „Irgendwas Toast-artiges soll in Zukunft schon wieder auf die Karte“, aber das habe noch ein wenig Zeit.
Die Eröffnung des Fuchsbaus ist diesen Samstag, den 12. Januar um 17.00 Uhr. Ab 20.00 Uhr spielt die Band „The Besides“. Am Sonntag den 13. Januar gibt es von 9.00 bis 16.00 Uhr einen Brunch. Er soll fester Bestandteil des Fuchsbau-Konzepts werden.
Angelina Kwoczalla, BAYERNWELLE