10.03.22
Sicherheitsgespräche der

Bundeswehr
Bad Reichenhall - „In der Krise Köpfe kennen.“ Dass das von Vorteil ist, hat Landrat Bernhard Kern am Mittwoch beim Reichenhaller Sicherheitsgespräch besonders hervorgehoben. Dazu eingeladen hat die Gebirgsjägerbrigade 23 auf dem Gelände der Bundeswehr. Sie hat Bilanz gezogen über krisenreiche Jahre in der Region, bei der die Soldaten vor allem außerhalb ihres Kerngeschäfts im Einsatz waren.
Insgesamt waren bis zu 1.100 Gebirgsjägersoldaten der Standorte Bischofswiesen und Bad Reichenhall im Einsatz. Sie haben während der Corona-Pandemie sogenannte Amtshilfe geleistet, als der Katastrophenfall ausgerufen wurde. Sie haben also zum Beispiel in Gesundheitsämter beim Nachverfolgen von Kontakten geholfen oder in Kliniken beim Versorgen von Patienten.
Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hat das Wettrüsten begonnen. Das bittere Eingeständnis der Regierung: Deutschland hat zu wenig in die Verteidigung investiert und könnte einem Angriffskrieg nicht standhalten. Auch wegen des fehlenden Bundeswehrpersonals. Ob eine Wiedereinführung der Wehrpflicht Sinn macht? Sicherheitspolitisch als auch gesellschaftlich müsse man die Debatte führen, so Brigadegeneral Maik Keller von den Reichenhaller Gebirgsjägern im BAYERNWELLE-Interview:
"Aus militärischer Sicht hilft uns das akut nicht. Weil wir müssen natürlich Strukturen umstellen, wir müssen uns darauf einstellen, die Wehrpflichtigen wieder aufzunehmen und auszubilden."
Von den angekündigten milliardenschweren Sicherheits-Ausgaben der Bundesregierung würden die Bundeswehr-Standorte in Bad Reichenhall und Bischofswiesen vermutlich weniger profitieren als andere. Laut Brigadegeneral Maik Keller sei man hier ausrüstungstechnisch auf dem neueren Stand.
100 Milliarden Euro will die Bundesregierung außertourlich und extra in ihre Verteidigung stecken.