04.02.20
„Meine Oberbürgermeister-Kandidatur ist kein Kasperltheater“

Bad Reichenhall - Angefangen hat die Karriere mit dem Marihuana-Baum. Der nächste Schritt kann das Reichenhaller Rathaus sein. Liedermacher Hans Söllner hat die notwendigen Stimmen für die Oberbürgermeister-Kandidatur in Bad Reichenhall zusammen. Sein Wahlprogramm hat er heute Vormittag im BAYERNWELLE-Interview vorgestellt.
Ein einziges Wahlplakat, keine öffentlichen Diskussionsveranstaltungen und nur sehr wenige Interviews: Das ist das Wahlkampf-Konzept von Hans Söllner. Wobei „Kampf“ das falsche Wort sei, denn kämpfen mag Söllner generell nicht, wie er Dienstagvormittag in der Reichenhaller Traditions-Eisdiele „Simonetti“ erklärt hat. Warum so defensiv? „Mich und meine Ansichten kennen die Leute doch wahrscheinlich viel mehr als die der anderen OB-Kandidaten“, so Söllner. Was er trotzdem betont: „Ich bin kein Clown, das ist kein Kasperltheater, sondern ich meine es ernst.“
Söllner möchte das Oberbürgermeisteramt nicht wegen des Geldeswillen, sondern einfach weil er „will“. „Ich habe einen sehr schönen Job“, spielt Söllner auf seine Musikkarriere und die öffentlichen Auftritte an. Die wolle er übrigens auch weiterhin veranstalten, auch wenn ab 15. März das Reichenhaller Rathaus rufen sollte. Er wolle das Oberbürgermeisteramt einfach als Chance nutzen, seine Ideen zu verbreiten und für ein lebenswertes Bad Reichenhall, für „seine Stadt“, sorgen. Was der Oberbürgermeister wiederum den ganzen Tag lang in seinem Amt macht, das wisse Söllner noch nicht. „Ich war schließlich noch nie Oberbürgermeister“, so die einfache Erklärung für die fehlende Vorstellung der eigentlichen Arbeit eines Oberbürgermeisters.
Wofür sich Hans Söllner in Bad Reichenhall einsetzen will: Für eine buntere Stadt in der sich die Menschen gegenseitig zuhören. Eine Stadt, in der es weniger Bürokratie und mehr direkte Entscheidungen gibt. „Basisdemokratie“ fasst Hans Söllner seine Vorstellungen des Zusammenlebens in der Stadt Bad Reichenhall zusammen. Dabei sollen die Themen Natur und Soziales ganz oben auf der Agenda stehen. Die Bürger sollen gerne in ihrer Stadt leben und nicht woanders hinfahren müssen, weil es dort besser ist: Egal ob für den Job, für die Freizeit oder zum Einkaufen.
Am Dienstagnachmittag entschied der Wahlausschuss in Bad Reichenhall, dass alle Oberbürgermeister-Kandidaten in Reichenhall endgültig zur Wahl zugelassen sind. Insgesamt treten also sieben Kandidaten am 15. März um den Posten des Reichenhaller Oberbürgermeisters an.
Angelina Kwoczalla