20.05.22
Mehr Druck beim Bahnausbau
Berchtesgadener Land - Die Kommunalpolitik im Berchtesgadener Land ist überhaupt nicht begeistert davon, dass sich der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke Mühldorf-Freilassing weiter verzögern soll. Deswegen hat der Kreistag am Vormittag einstimmig eine Resolution beschlossen – also einen deutlichen Brief an das Verkehrsministerium, die Bahn und heimische Abgeordnete.
Keine zwei Monate ist es her, da hat die Deutsche Bahn schlechte Neuigkeiten für die Region Chiemgau/Rupertiwinkel/Berchtesgadener Land gehabt: Die eigentlich für 2030 bis 2032 geplante Inbetriebnahme der Bahnstrecke Mühldorf–Freilassing als zweigleisige Strecke verzögere sich wegen Planungsänderungen. Der Kreistag des Berchtesgadener Landes will sich damit nicht zufriedengeben. Er will mit seiner Resolution weiter Druck auf die Bahn und das Verkehrsministerium ausüben. Eine Verzögerung bei diesem großen Bahnprojekt sei im Sinne der Region unverantwortlich, heißt es in der Resolution unter anderem. Einen ähnlichen Brief haben der Landrat und mehrere Bürgermeister schon vor einem Monat ans Bundesverkehrsministerium geschickt und darauf laut Landratsamt bisher keine Antwort oder Reaktion bekommen.
Die 145 Kilometer lange "Ausbaustrecke 38" soll ein Nadelöhr des Bahnverkehrs beseitigen und die Strecke ökologischer machen. So sollen zum Beispiel in Zukunft Elektroloks die derzeitigen Dieselloks ersetzen.
Auch über ein weiteres ÖPNV-Angebot sprach der Kreistag Berchtesgadener Land am Freitag: Er will eine sogenannte "Premium-Buslinie" einrichten. Sie soll vom Königssee und Berchtesgaden über Marktschellenberg nach Salzburg führen und wieder zurück. Der Kreistag beschloss am Mittag einen Testbetrieb für diese Busverbindung: Der Probelauf soll von Mitte 2023 bis Mitte 2026 sein. Da soll sich zeigen, ob dieser Bus gut genutzt wird. Der Kreistag stimmte auch den Kosten zu: Maximal 1,5 Millionen für diese drei Jahre Probebetrieb. Eine weitere „Premium-Buslinie“ soll von Bad Reichenhall aus Richtung Salzburg führen.