25.10.20
Grüne üben Kritik an Coronabeschlüssen
Berchtesgadener Land – Die Grünen im Berchtesgadener Land haben deutliche Kritik an einigen Coronamaßnahmen geäußert, die das Landratsamt vor knapp einer Woche in Kraft gesetzt hat.
Bei derart wichtigen Entscheidungen müssten demokratisch gewählte Gremien wie der Kreistag mit einbezogen werden, sagten mehrere Grünenpolitiker bei einer Fraktionssitzung. Der Kreistag habe von den Ausgangsbeschränkungen aus den Medien erfahren. Sie fühle sich als Kreisrätin derzeit nicht ernst genommen und mitgenommen, sagt Iris Edenhofer.
Auch einige Einzelentscheidungen verstehen die Grünen nicht: Zum Beispiel, dass der Landkreis neben Schulen und Kindergärten auch die Spielplätze geschlossen hat. Auch die „überstürzte Abreise“ von mehr als 2.000 Urlaubsgästen aus dem Berchtesgadener Land ohne Coronatests seien nicht nachvollziehbar: „Das war doch auch eines der Hauptprobleme in Ischgl. Genau diese überstürzte Abreise war mitverantwortlich für die europaweite Verbreitung des Virus im Frühjahr“, so Bartl Wimmer.
Insgesamt halten auch die Grünen wegen der hohen Corona-Infektionszahlen strenge Beschränkungen für notwendig. „Es fällt mir aber schwer die Linie des Landratsamts in allen Punkten voll mitzutragen, wenn die Maßnahmen offensichtlich überzogen und teilweise sogar gefährlich sind", so Wimmer weiter.