01.07.18
„Grande Dame der Alpen“ feiert 90-jähriges Jubiläum
Bad Reichenhall. Die Predigtstuhlbahn - auch bekannt als die "Grande Dame der Alpen" - hat ein Festwochenende hinter sich, das seinesgleichen sucht. Doch obwohl die Bergbahn nun seit 90 Jahren Gäste aus aller Welt auf den Predigtstuhlbahn transportiert, ist von Alterserscheinungen keine Spur. Denn am Festsonntag präsentierte Geschäftsführer Andreas Hallweger stolz das neue Schmuckstück der Predigtstuhlbahn: die Beletage.
Die Beletage. Ein Begriff, der vom Begriff „bel étage“ abgeleitet wurde und so viel bedeutet wie „schöne Etage“. Auf dem Predigtstuhl beschreibt dieses Wort ab sofort eine große, lichtdurchflutete Bar-Lounge sowie die traditionelle, abtrennbare „Max-Stuben“ mit Einrichtungsgegenständen aus den zwanziger Jahren. Gekrönt wird das Ambiente von einer angrenzenden Panorama-Terrasse, die die Gäste zum Verweilen einlädt. Innerhalb der letzten vier Monaten wurde diese „schöne Etage“ aus dem Fels „gestampft“ und lässt einen Teil des Predigtstuhlhauses nun im Flair der 20 Jahre neu erstrahlen.
„Die einen erinnert es an das Adlon, die anderen an die Titanic“, nur mit dem Unterschied, dass die Beletage auf dem Predigtstuhl nicht untergehen könne, schmunzelte der Geschäftsführer der Predigtstuhlbahn, Andreas Hallweger. Initiator der Beletage ist dabei kein anderer als Stahlriese und gleichzeitiger Eigentümer der Predigtstuhlbahn, Max Aicher. 2015 rettete er gemeinsam mit Familie Posch den Predigtstuhl vor dem Konkurs. Das Ziel war es aus dem Predigtstuhl „etwas Gscheites“ zu machen. Die Beletage war dahingehend der erste Schritt.
Ob die Predigtstuhlbahn nach 90 Jahren auch mal verschnaufen darf? Das Gegenteil ist der Fall. „Die Agenda ist geschrieben, wir müssen weiterarbeiten“, erklärt Hallweger. Als nächstes auf dem Plan: die Sanierung der Kabinen. Eine automatische Bremse soll her, die in Gefahrensituationen stehen bleibt und den Fahrbetrieb mit überwacht. Außerdem soll es in Zukunft eine behindertengerechte Ersatzkabine geben. Ob es noch weitere Pläne für die Zukunft gebe? Max Aicher lächelnd: „Die Pläne hören nie auf und eines Tages wird mit Sicherheit auch wieder das Hotel in Betrieb genommen werden können.“
Angelina Kwoczalla