28.09.23
Anwohner im "Kleinen Deutschen Eck" protestieren
Bad Reichenhall / Schneizlreuth - Seit Jahren beklagen Anwohner im Kleinen Deutschen Eck, dass zu viele Lastwagen dort im Raum Bad Reichenhall und Schneizlreuth unterwegs seien. Mit einer Protestaktion am Freitagfrüh / 29. September fordern sie die Politik zum Handeln auf.
Für Hans Niederberger ist es Alltag. Der 77-jährige lebt im Gemeindegebiet von Schneizlreuth und ist täglich mit dem Verkehr durch das "Kleine Deutsche Eck" konfrontiert. Er hat sich inzwischen auf eigene Kosten einen Erdwall aufschütten lassen, um den Lärm ein wenig zu dämpfen. Der Verkehr sei in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, erzählt Niederberger im BAYERNWELLE-Interview. Vor allem würden die LKW immer schwerer. "Dadurch sind natürlich entsprechende Erschütterungen gegeben. Die älten Häuser haben keine betonierten Fundamente. Dort gibt es inzwischen schon überall Risse", so Niederberger.
Eigentlich sollten die Anwohner im "Kleinen Deutschen Eck" zumindest nachts vor dem Verkehrslärm geschützt werden. Es gibt ein Nachtfahrverbot für Schwerlaster von 22.00 bis 6.00 Uhr. Das werde aber von vielen LKW-Fahrern einfach ignoriert, so Niederberger - und die Polizei habe zu wenig Personal, um regelmäßig zu kontrollieren.
Summa summarum wünscht sich Niederberger von der Politik Geschwindigkeitsbeschränkungen im "Kleinen Deutschen Eck" und einen Lärmschutz für die Anwohner. Außerdem findet er es unlogisch, dass die LKW-Maut auf Bundesstraßen niedriger ist als auf Autobahnen. Das führe dazu, dass LKW-Fahrer von der Autobahn abfahren und die Route durchs "Kleinen Deutsche Eck" nehmen.
Am Freitagfrüh gibt es eine Protestkundgebung von Anwohnern des "Kleinen Deutschen Ecks" in Bad Reichenhall. Sie beginnt gegen 4.30 Uhr. Von 5.00 bis 6.00 Uhr ist die Reichenhaller Umgehungsstraße im Bereich der Rupertustherme für den gesamten Verkehr gesperrt. Der Verkehr wird durch das Stadtgebiet von Bad Reichenhall umgeleitet.