07.10.23
Absturz in der Watzmann-Ostwand

Berchtesgadener Land - Ein 42-jähriger tschechischer Staatsangehöriger ist am Freitagabend in der Watzmann-Ostwand abgestürzt und wurde dabei tödlich am Kopf verletzt. Die tschechische Seilschaft ist am Vormittag in die Wand eingestiegen.
In der Rampe auf knapp 1900 HM verstiegen sich die beiden. Zu diesem Zeitpunkt waren sie am Seil gesichert. Allerdings ohne eine gesetzte Zwischensicherung. Dann stürzte der Vorsteiger aus unbekannten Gründen ab. Sein Begleiter legte geistesgegenwärtig das Seil noch um einen Felskopf. Damit verhinderte er einen kompletten Seilschaftsabsturz.
Den Vorsteiger, der mind. 60 – 80 m in steilem Felsgelände abgestürzt war konnte er dann am Ende halten. Jedoch zog sich der Abgestürzte schwerste Kopfverletzungen zu, die letztendlich tödlich waren. Der Begleiter setzte einen Notruf ab. Im letzten Abendlicht flog der Rettungshubschrauber Christoph 14 einen Bergwachtmann noch zur Unfallstelle. Aufgrund Dunkelheit musste der Rettungshubschrauber jedoch bald wieder abrücken und die Berchtesgadener Bergwacht half sich mit einem nachtflugtauglichen österreichischen Rettungshubschrauber, RK1 aus. Der Notarzt konnte jedoch nur noch den Tod vor Ort feststellen.
Eine Bergung des Abgestürzten in der Dunkelheit wurde aufgrund der Gefährdung aller Beteiligter nicht durchgeführt. Am Samstagmorgen gegen 08.00 Uhr flog dann ein Polizeihubschrauber zwei Polizeibergführer und einen Bergwachtmann in die Watzmann-Ostwand um die Bergung durchzuführen. Der Abgestürzte hing oberhalb des Berchtesgadener Weges, so dass extrem bei der Bergung aufgepasst werden musste, keinen Steinschlag auszulösen. Der Begleiter wurde durch das Kriseninterventionsteam der Bergwacht betreut. Die Ermittlungen zum Unfallhergang werden durch eine Polizeibergführer der Polizei Berchtesgaden geführt.